Uwe Thrum, MdL
Mit der Beantwortung der Kleinen Anfragen (Drucksachen 8/340 und 8/349) an die Thüringer Landesregierung zum Unterrichtsausfall an den Schulen im Saale-Orla-Kreis werden die unhaltbaren Zustände in Zahlen messbar. Die Regelschule in Remptendorf ist dabei keine Ausnahme, sondern sie spiegelt die Gesamtsituation im Landkreis wider. Insgesamt steigt der Unterrichtsausfall weiter an.
Waren es im Schuljahr 2018/2019 im Herbst an den allgemeinbildenden Schulen noch 894 Ausfallstunden pro Woche, so steigerte sich die Zahl im Schuljahr 2021/2022 auf 1.269 Stunden und landet im Herbst 2024 bei 1.594 Stunden pro Woche. Mit einem Anteil von 13,7 Prozent Ausfallstunden liegt die Remptendorfer Regelschule dabei noch im Mittelfeld. Spitzenreiter bei den Ausfällen waren das Förderzentrum Pößneck mit 22,2 Prozent, die Regelschule Ranis mit 24,2 Prozent und die Grundschule Schleiz mit 28,5 Prozent. Die Anzahl der Lehrerstellen ist demgegenüber stark rückläufig. Waren es im Schuljahr 2019/2020 noch 19 Lehrer für die Regelschule in Remptendorf, so wurden für 2023/2024 noch 15 Lehrer angegeben. Zur Unterrichtserfüllung im Herbst 2024 standen allerdings nur 10 Personen zur Verfügung von denen 2 als langzeiterkrankt eingestuft wurden. Hierbei zeigt sich anhand der kurzsichtigen Planung des Bildungsministeriums: Das Problem ist hausgemacht, denn trotz des massiven Unterrichtsausfalls durch fehlende Lehrer ist lediglich eine Stelle (Mathematik, Physik) ausgeschrieben.
Mit einer Mündlichen Anfrage an die Landesregierung möchte ich im Rahmen der bevorstehenden Plenarsitzungswoche des Thüringer Landtags in Erfahrung bringen, welche Schritte der Bildungsminister konkret einleitet, um den Unterrichtsausfall an der Regelschule in Remptendorf zu beseitigen.

Durch eine unüberlegte Bildungspolitik von CDU und rot-rot-grün geführten Landesregierungen fehlt heute in Thüringen eine ganze Lehrergeneration. Deshalb braucht es jetzt praxisnahe Lösungen. Eine Lehrbefähigung für Horterzieher im Grundschulunterricht in Nebenfächern, die gute Integration von Seiteneinsteigern und effektivere Bewerbungsverfahren sind dabei unausweichlich.