von Hartmut Schleicher, Oßla
Unser unbeantworteter, offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz hat über Oßla hinaus in der Region viel Zustimmung gefunden. Menschen haben sich gemeldet und sich dafür bedankt. Aus Steinsdorf bei Leutenberg ist eine ähnliche Botschaft nach Berlin gesendet worden. Wir bedanken uns für die unzensierte Berichterstattung darüber bei HalloOberland und bei der Bürgerzeit aktuell. Alle anderen Medien haben das verschwiegen oder nur auszugsweise und beiläufig unter LOKALES berichtet. Aber es geht nicht um Lokales, es geht um Existenzielles.
Wir alle haben am 23. Februar eine Wahl, nämlich das Kreuz nicht an Parteien zu vergeben, die mittlerweile offen den Krieg vorbereiten oder vernebelt in diesen taumeln. Wer es zuläßt, aus einem Waggonbaubetrieb in Görlitz mit 175-jähriger Geschichte jetzt eine Panzerschmiede zu machen, wer das als „Standorterhalt und Schaffung tarifgebundener Arbeitsplätze“ feiert – i.Ü. nicht nur Politiker, auch Gewerkschafter – der handelt gegen unsere Interessen. Das ist keine Investition, das ist keine Wirtschaftsleistung. Es ist so, als ob ich meinen eigenen Sarg gegen Bezahlung baue. Das Geld für die totbringenden „Produkte“ kommt aus dem Haushalt, aus Steuermitteln, aus dem Lohn unserer Arbeit. Und es soll auch finanziert werden aus Krediten, aus der „Lockerung der Schuldenbremse“. Das heißt nichts anderes als Belastung der jungen Generation und der Generationen danach – sofern diese das überhaupt noch erleben. Wirtschaftlich kann man das auch einfach und verständlich erklären: Ich habe kein Geld und nehme einen Kredit für ein großes Silvesterfeuerwerk auf. Bereits am Tag danach ist von dem nichts mehr da, wohl aber bleiben die Raten für die Rückzahlung und für die Zinsen.
Wo ist das Geld geblieben ? Natürlich bei den Herstellern für diese Knallerei, einschließlich eines auskömmlichen Gewinns dafür. Die Rüstungsproduktion generiert also gigantische Sofort-Gewinne für die Eigentümer, für die Aktionäre dieser Unternehmen und belastet die arbeitenden Menschen auf Jahrzehnte. Anders verhält es sich mit Krediten für die dringend benötigten Investitionen in Schulen, Straße, Bahnstrecken, Sportstätten. Es werden bleibende Werte geschaffen, Arbeit und Material werden vergegenständlicht, erhalten einen sinnvollen, weil wirklich gebrauchten und bleibenden Wert, auch für die nächsten Generationen nutzbar. Der Unterschied ist die Kapitalrendite: gigantisch für die privatwirtschaftlich organisierte Rüstungsindustrie und eher klein in Euro oder gar nicht in Euro messbar für die Gesellschaft. Die in immer größeren Teilen der Politik versammelten Lobbyisten dieser Rüstungsindustrie rufen in Deutschland und jetzt in der gesamten EU nach mehr, nach viel mehr…3%…5%…aus unserem Vermögen. Das ist Umverteilung, und zwar von unten nach oben.#
Aufrüstung ist also weder Verteidigung, noch Investition, noch Wirtschaftsleistung, sondern ist Diebstahl und Kriegsvorbereitung – ist bereits heute ein Verbrechen !
Bleiben wir wachsam und überlegen wir, wem wir am 23. Februar unsere Stimme geben !
Titelbild: Pixabay