Der Bettelsack hängt raus,

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Von Brigitte Richter (Thierbach)

 

Diese „geflügelten“ Sätze: „Bei dem hängt der Bettelsack draußen“, oder „der kann bald den Pferdekopf raus hängen“, hört man heute nicht mehr so oft. Es sind die Sätze, die ich von den alten Leuten, also meinen Vorfahren, kenne.

 

Aber das Alte kommt wieder! Viele Dinge wiederholen sich in den Generationen. Den Sozialismus, mit kaputten Straßen, wo der Trabi fast in den Schlaglöchern verschwand, runter gekommenen Häusern, maroden Brücken usw, glaubten wir, mit der politischen Wende 1989 überwunden zu haben. Helmut Kohl versprach den Ostdeutschen künftig „blühende Landschaften“!

 

Oh mein Gott, wie hat er sich geirrt! Auf die fleißigen Ostfrauen sind die Westfrauen neidisch, weil wir eine relativ ordentliche Rente bekommen; weil diese Ost-Frauen meistens Vollzeit gearbeitet haben und das der Einigungsvertrag bei der Rentenzahlung anerkannte.

 

Die Ehefrauen in den alten Bundesländern hatten es nicht nötig voll arbeiten zu gehen, weil die Männer genug verdienten. Anders in der DDR. Aber darüber will ich mich nicht ausführlich auslassen, denn die heutigen Probleme sind wesentlich schwerwiegender, weil sie den Frieden unseres Landes bedrohen.

 

Ja, auch den Frieden unter den Menschen bei uns überhaupt. Man sah es ja deutlich bei den Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, was die Wähler bewegt, was sie spaltet.

 

Unzufriedenheit mit der Ampelpolitik, Frustration und Angst vor der Zukunft waren ein Hauptgrund für das geniale Wahlergebnis der AFD. Und es wird so weiter gehen, denn das, was im Moment in Deutschland abgeht, kurbelt nur die Produktion der Bettelsäcke an, die bald fast jeder an seine Haustür hängen kann.

 

Ich war vor kurzem am Bahnhof in Wurzbach und holte einen Verwandten ab. Dass die einstmals schöne Pflasterstraße nicht mehr existiert, hatte ich schon mitbekommen. Angeblich hat der Käufer des Bahnhoftsgeländes, mit dem dazugehörigen Gebäude, (welches übrigens mit Bauzäunen umgeben ist) die Pflastersteine der Zufahrt verhökert. Mit so viel Kaltschnäuzigkeit, Raffgier und Hinterlist hat wohl niemand gerechnet, als der Vertrag unterschrieben wurde….

 

Bilder: B. Richter

Den kleinsten Sackbahnhof Deutschlands gibt es noch, aber dort hin zu gelangen ist ein waghalsiges Abenteuer und am besten nur mit Gummistiefeln an den Füßen zu bewältigen. Wer einen schweren Koffer hinter sich her zieht, sollte wissen, dass der Inhalt darin vielleicht nass und dreckig am Zielort heraus geholt wird.

 

Auch die Autofahrer möchten am liebsten in Gummistiefeln ihren Besuch abholen, da sie nicht wissen, wie tief die Pfütze neben ihrem Auto beim Aussteigen ist.

 

Es ist einfach nur eine Schande, das einstmals wunderschöne Frankenwaldstädtchen, das im Sommer mehr Urlauber als Einwohner beherbergte, heute zu durchstreifen. Leer stehende Gebäude findet man vor, verfallene Häuser, schlechte Straßen, kaum noch ein Wirtshaus, wo man einkehren kann und eine Infrastruktur, die junge Menschen nicht mehr zum Bleiben animiert.

 

Es ist aber nicht nur in Wurzbach so, dass der Bettelsack raus hängt. In vielen Orten findet man nur noch marode Straßen und eine wahrhaft fehlende Infrastruktur.

 

Herr Altbundeskanzler Kohl, Sie leben nicht mehr, aber hätten Sie sich vorgestellt, dass Ihre Partei, und die, die danach kamen, eine funktionierende Wirtschaft in kurzer Zeit so gegen die Wand fahren konnte?

 

Deutschland hat Milliarden für Kriege übrig, für sinnloses Morden, aber die eigene Bevölkerung wird dabei ignoriert. Das deutsche Volk will das so nicht! Ich hoffe nur, diese Politiker bekommen alle ihre Quittung von ihren Wählern und vor allem, die Menschen wachen endlich auf und sehen die Realität.

 

Millionenfach wurden vor nicht allzulanger Zeit Masken genäht, die von manchem Zeitgenossen als Maulkorb gesehen wurden, nun kann man die Produktion umstellen auf Bettelsäcke, die besonders Hausbesitzer raus hängen können, wenn sie sich keine Solaranlage oder keine Wärmepumpe leisten können.

 

Und so könnte ich mehrere Seiten voll schreiben; aber ich denke, jeder intelligente Mensch sollte sich seine eigenen, kritischen Gedanken, machen und nicht nur obrigkeitshörig den Mund halten.

 

Bitte wehrt euch!

 

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