von André Hopfe
Lehesten. Die Mitarbeiter der SUMIDA Lehesten GmbH haben am gestrigen Dienstagmorgen ein deutliches Zeichen gesetzt: Aufgerufen von der IG Metall legten sie ab 10 Uhr die Arbeit nieder. Rund 40 Beschäftigte der Frühschicht versammelten sich vor dem Firmengebäude, um für ihre Forderungen zu demonstrieren. Mit dem Warnstreik unterstreicht die Belegschaft ihren Unmut über die stockenden Tarifverhandlungen.

Laut Betriebsrat sind die bisherigen Gespräche der Tarifkommision nicht von Erfolg gekrönt. Die dritte Verhandlungsrunde begann am Dienstagmittag. Im Fokus steht die Forderung nach einem Entgeltrahmenabkommen, wie es bereits am Konzernsitz in Passau gilt. Bis dahin verlangen die Beschäftigten eine vorläufige Gehaltserhöhung von fünf Prozent, um die Lücke zu den bayerischen Kollegen zu verringern. Zudem soll das Werk in Lehesten endlich Urlaubs- und Weihnachtsgeld erhalten – eine Regelung, die im thüringischen Flächentarif seit Jahren Standard ist. Der bisherige Haustarifvertrag lief bereits am 31. März aus.
Gleiche Standards für alle
Die Forderungen der Belegschaft sind mehr als berechtigt. Was in Bayern und vielen anderen Betrieben Thüringens längst üblich ist, wird hier immer noch verhandelt. Die IG Metall zeigt sich enttäuscht, dass offenbar erst ein Warnstreik nötig war, um Bewegung in die Gespräche zu bringen. Vor einem Jahr haben die Beschäftigten mit dem ersten Tarifvertrag einen wichtigen Meilenstein erreicht. Jetzt geht es darum, diesen Weg konsequent weiterzugehen.
Trotz guter Unternehmensgewinne liege das Lohnniveau in Lehesten deutlich unter dem regionalen Vergleich. Die IG Metall macht klar: Die Belegschaft ist entschlossen, ihre Interessen durchzusetzen.
Die SUMIDA Lehesten GmbH, ein Tochterunternehmen der SUMIDA AG mit Hauptsitz in Passau, beschäftigt rund 195 Mitarbeiter und zählt damit zu den größeren Arbeitgebern der Region. Die aktuellen Proteste zeigen: Die Belegschaft will nicht länger zurückstehen.