Busfahrer bei Messerangriff im oberfränkischen Hof getötet [Update]

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Update [06.07.21, 18:35 Uhr]: Wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilt, ist gegen den 43 Jahre alten Tatverdächtigen am Dienstagmittag ein Untersuchungshaftbefehl durch den Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Hof erlassen worden. Zudem konnten im Verlauf des Vormittages die Kriminalbeamten einen Teil der polnischen Reisegruppe als Zeugen vernehmen.

Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass der 43-jährige Tatverdächtige aus dem Vogtlandkreis unvermittelt auf einen 52-jährigen Fahrgast der Reisegruppe zu ging und ihm einen Faustschlag verpasste. Der Mann stürzte durch den Schlag zu Boden und erlitt dadurch leichte Verletzungen. Im Anschluss darauf attackierte der Tatverdächtige mit einem klappbaren Taschenmesser den polnischen Busfahrer, der in nächster Nähe stand und laut Polizeiangaben dazwischen gehen wollte. Der 63-Jährige erlitt durch die etwa acht Zentimeter lange Klinge tödliche Stichverletzungen am Oberkörper. Die Beamten stellten die Tatwaffe noch am Tatort sicher.

Der unmittelbar nach dem Angriff vorläufig festgenommene 43-jährige räumte ein, den Busfahrer mit einem Messer verletzt zu haben, bestreitet allerdings, dass er den Fahrer habe töten wollen. Da der Beschuldigte laut Polizei psychische Auffälligkeiten zeigt, wird eine Begutachtung hierzu erfolgen. Die Polizei geht derzeit nicht von einem fremdenfeindlichen oder politisch motivierten Hintergrund aus. Laut Polizeiangaben stammt der Tatverdächtige aus Sachsen. Zur Staatsangehörigkeit des Mannes machte die Polizei bisher keine Angaben, unklar ist auch, ob er einen Migrationshintergrund hat.

Die polnischen Reisegruppen konnten indes ihre Fahrten mit den Bussen fortsetzen. Zeugen, die Angaben zur Tat machen konnten, wurden im Anschluss an die Ermittlungen mit einem Bus nach Polen gefahren. Darunter war auch die am Tatort anwesende Lebensgefährtin des getöteten Busfahrers. Diese musste in der Nacht von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.


Erstmeldung: Im oberfränkischen Hof ist am frühen Dienstagmorgen ein 63 Jahre alter Busfahrer bei einem Messerangriff getötet worden. Wie die Polizei mitteilt, kommt der Tatverdächtige aus Sachsen und ist 43 Jahre alt. Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hof haben die Ermittlungen zum Tötungsdelikt aufgenommen.

Nach bisherigen Erkenntnissen wartete am Hofer Bahnhofsvorplatz gegen 0.30 Uhr eine Gruppe Reisender, die mit zwei Omnibussen aus Polen unterwegs waren. Wie die Polizei mitteilt, legten einige der Fahrgäste am Gehsteig, neben den Reisebussen, eine Raucherpause ein. Aus bislang unbekannter Ursache kam es dabei zu einem Streit mit dem 43 Jahre alten Mann, der sich in unmittelbarer Nähe aufhielt. Dieser attackierte zuerst einen Fahrgast und verletzte diesen leicht, woraufhin der 63-jährige Busfahrer dazwischen ging. Der Tatverdächtige fügte dem polnischen Fahrer daraufhin mit einem Taschenmesser tödliche Verletzungen zu und ergriff anschließend die Flucht zu Fuß. Eine unmittelbar nach der Tat eintreffende Streifenbesatzung der Hofer Polizei konnte den Mann noch in der Nähe des Tatortes festnehmen. Der Mann leistete keinen Widerstand.

Währenddessen leisteten die Reisenden dem Busfahrer Erste Hilfe und alarmierten die Rettungskräfte. Ein Notarztteam konnte dem Busfahrer allerdings nicht mehr helfen, er erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.

Die Polizei sperrte daraufhin den Bahnhofsvorplatz weiträumig ab und Kriminalbeamte führten eine umfangreiche Spurensicherung durch. Das Fachkommissariat für Tötungsdelikte bei der Kripo Hof nahm in enger Zusammenarbeit mit einem ebenfalls am Tatort anwesenden Staatsanwalt aus Hof die Ermittlungen auf, heißt es in der Mitteilung. Die polnischen Reisegäste wurden mit Hilfe von Dolmetschern vernommen und der 43-jährige Tatverdächtige auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

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