In Memory!

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Verena Zeltner – eine Autorin mit Herz!

von Brigitte Richter (Thierbach)

 

Als ich Verena kennen lernte, ahnte ich schon, dass sie mal kein hohes Alter erreichen wird. Im Krankenhaus in Saalfeld lag sie im Bett, blass, dünn, zerbrechlich, aber mit einer Aura, die etwas ganz besonderes verströmte. Eine schöne, intelligente und absolut sympathische Frau!

 

Wir teilten uns eine Woche das Zimmer und sprachen über Gott und die Welt. Und so erfuhr ich, dass wir seelenverwandte Schreiberlinge sind. Verena hat in 25 Jahren schriftstellerischer Tätigkeit 20 Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Aber nicht einfach so, aus ihrer Fantasie heraus, sondern tiefgründig recherchiert und mit den alltäglichen Problemen ihrer Umgebung gespickt. Nicht mit erhobenem Zeigefinger oder gar belehrend, nein mit Feingefühl machte sie in ihren Büchern auf Probleme aufmerksam, die die heutige Zeit mit sich bringen und die ganze Familien und die Gesundheit zerstören können.

 

Die Buchlesung in der Neustädter Bibliothek am 13. März, die von ihrer Freundin Frau Paul postum für Verena gehalten wurde, lockte so viele Zuhörer an, dass sogar noch Stühle herbei geschafft werden mussten. Ca 30 Interessierte lauschten der Lesung. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können, denn auch Frau Paul war emotional mit dem verbunden, was Verena in ihrem Buch „ICEZeit – In den Klauen des weißen Drachen Crystal“ vermitteln wollte. Ein Problem der heutigen Zeit – Drogen – das längst in allen Kreisen der Gesellschaft Einzug gehalten hat und sogar in Schulen eine Rolle spielt. Wir müssen unsere Kinder davor schützen! Wir müssen aufklären und aufpassen – besonders die Eltern, Lehrer, und alle nahe stehenden Menschen sollten aufeinander achtgeben. 

 

In der Geschichte über den Jugendlichen Ben, seine kleine Schwester Käthi, erfährt der Leser, was Drogen aus einer Familie machen können; denn die Mutter der beiden Kinder ist in diese Abhängigkeit hinein gerutscht. Verena Zeltners Bücher sind mit Herzblut geschrieben. Mir schenkte sie im Krankenhaus ihren Roman „299 Tage“ den ich in einem Ritt durchgelesen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, was auf der nächsten Seite steht.

 

Ich war es Verena schuldig, ihr Andenken zu ehren und an dieser Buchlesung in Neustadt/Orla teilzunehmen. Eingeladen wurde ich von ihrem Lebensgefährten Jürgen Albert, der ihre Bücher im Eigenverlag „Thami-Verlag“ heraus bringt. Er schenkte mir gestern das Buch, aus welchem Frau Paul vorlas und ich weiß, dass es keine 3 Tage dauert, bis ichs von Anfang bis Ende gelesen habe.

 

Dazu muss ich auch noch bemerken, dass die Neustadter Bibliothek ein echtes Schmuckstück ist. Über 3 Etagen, sogar mit Fahrstuhl, kann im gemütlichen Ambiente gestöbert werden. Bücher aller Genres werden angeboten und die freundlichen und kompetenten Bibliothekarinnen sind beratend zur Stelle, wenn man sie braucht.

 

Die Kultur ist es, was uns Menschen verbindet. Dazu gehören u.a. die Literatur, die Musik, die Gemeinschaft und immer wieder Menschen, die all das pflegen und den Zusammenhalt fördern.

 

Verena Zeltner war so ein Mensch, der Liebe und Güte verbreitete, und der Nachwelt mit ihren Büchern etwas sehr Wertvolles hinterlassen hat.  Es gibt kaum eine Schule oder einen Kindergarten im Saale-Orla-Kreis, wo sie noch nicht vorgelesen hat. Im April vor 2 Jahren ist Verena verstorben. 

 

Weitere Kinder- und Jugendbücher von Verena Zeltner sind zu finden unter:

 

www.verena-zeltner.de

 

www.klackverlag.de

 

www.turmhut.de

Fotos: Brigitte Richter

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