[Update] Wegen Probebohrungen: Schieferpark in Lehesten soll Status als Naturschutzgebiet verlieren

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[Update] Aufatmen in Lehesten: Aus den ambitionierten Plänen der Landesregierung wird wohl nichts werden. Wie am Freitagabend bekannt wurde, wurden dem mit der Ausführung beauftragen Konzern (die Tanngas AG) die Grab- und Bohrrechte wieder entzogen. „Der Kerl wollte nur mit Rubel bezahlt werden, das sehen wir nicht ein“ erklärte Staatssekretärin Esther Abrill auf Nachfrage und schob zudem ein „April, April!“ hinterher.

[Erstmeldung] Um Probebohrungen nach Erdgasvorkommen zu ermöglichen, soll dem Gebiet rund um den ehemaligen Staatsbruch in Lehesten nach Plänen der Landesregierung temporär der Status als Naturschutzgebiet entzogen werden. Man wolle sich unabhänig von russischen Energieversorgern machen und suche daher nach regionalen Alternativen, heißt es aus Kreisen des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz.

„Dass es große Mengen Erdgas unter dem Schiefgestein in Lehesten gibt, wissen wir bereits. Wir wissen jedoch nicht, wie aufwendig und teuer eine Förderung wäre“ erklärt Staatssekretärin Esther Abrill. „Aufgrund der steigenden Energiepreise, die vor allem durch die Ukraine-Krise ausgelöst wurden, wird eine Erschließung der Gasvorkommen jedoch nicht nur wegen der Versorgungsicherheit, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht immer attraktiver.“

Bereits Ende dieser Woche soll der Landtag über den Eilantrag entscheiden. Wird der Status als Naturschutzgebiet, wie angestrebt, aufgehoben, sollen noch diesen Monat insgesamt sechs Bohrungen rund um den Schiefersee vorgenommen werden. Fällt das Ergebnis positiv aus, könnte es theoretisch bereits ab dem Jahr 2028 eine kommerzielle Erdgasfördung in Lehesten geben.

Kurz nach Bekanntwerden der Pläne regte sich allerdings schon Widerstand. Auch wenn die Erdgasförderung für die finanziell angeschlagene Stadt ein Geldsegen wäre, gibt es kritische Stimmen. Der Grund: Das Gas soll durch die umstrittene Fracking-Methode gefördert werden. Kritiker befürchten daher Schäden an Natur und Umwelt. Aus diesem Grund wird in den Sozialen Netzwerken bereits zu einer Protestaktion aufgerufen, die heute ab 18 Uhr vor dem Rathaus in Lehesten stattfinden soll.

Aufruf zum Protest: In den Sozialen Medien macht sich Unmut breit (Quelle: Telegram)

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