Von altem Brauchtum: Karwoche

Facebook
Twitter
WhatsApp
Email
Telegram

Palmsonntag bildet den Auftakt zur Karwoche [ahd.: Kar → Trauer], auch Große oder Heilige Woche [span.: Semana Santa] genannt, welche das Ende der Fastenzeit und den Beginn der österlichen Zeit einleitet. Die Karwoche ist geprägt von umfangreichem Brauchtum rund um die Geschehnisse aus dem Neuen Testament.1 Auch sollten die Hausfrauen während dieser Zeit keine Bettwäsche waschen und aufhängen, damit niemand in der Familie darin krank wird. »Lange Zeit durften in der Karwoche sowie auch in der anschließenden Osterwoche keine knechtlichen Arbeiten verrichtet werden. Es fanden keine Gerichtsverhandlungen statt, durften keine Schulden eingetrieben werden. Gefangene wurden in dieser Zeit freigelassen oder begnadigt.«2 Dem Palmsonntag folgen als weitere Tage der Karwoche der Karmontag [Reiner Montag], der Kardienstag [Hänfener Dienstag], der Karmittwoch [Stiller Mittwoch], der Gründonnerstag [dìēs viridium], der Karfreitag [Guter Freitag] und der Karsamstag [Halleluja-Samstag].

Über den Autor
Alexander Blöthner M. A. (phil.), gebürtig in Plothen bei Schleiz, hat an der Universität Jena ein ›Studium Generale‹ mit Schwerpunkt auf Geschichte und Soziologie absolviert und verfasst Bücher über Lebensphilosophie, Sagen, Orts- und Regionalgeschichte, Landschaftsmythologie als auch Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Autorenwebseite: Sagenhafte Wanderungen

1 Vgl. Meyer 2021; Schmidt-Lauber u.a. 2003
2 Michels 1998, S. 116

Ihnen gefällt unsere Arbeit? Unterstützen Sie HalloOberland mit einer PayPal-Spende und tragen Sie so zur Meinungsvielfalt in unserer Region bei. Vielen Dank!

Veranstaltungen

Meistgelesen