Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lehesten und der Orte Brennersgrün, Röttersdorf und Schmiedebach,
heute möchte ich mich mit einem kleinen Resümee von Ihnen verabschieden. Meine Amtszeit als Bürgermeister der Berg- und Schieferstadt Lehesten ist nun zu Ende, meine Nachfolgerin Nicole Vockeroth hat am 03.02.2022 die Amtsgeschäfte übernommen. Mehr als sechs Jahre war ich als Bürgermeister tätig und habe in dieser Zeit viele interessante und erfreuliche, leider aber auch bewegende und frustrierende Momente erlebt.
Als ich das Amt 2016 antrat, befanden wir uns in Haushaltssicherung und die finanzielle Situation war sehr angespannt. In den letzten Jahren ist es mit konsequenter Fortschreibung des Haushaltssicherungskonzeptes zu einer Entspannung und somit zu einem positiven Haushalt gekommen. Darüber bin ich sehr froh, auch wenn das nicht heißt, dass der Stadt Lehesten somit großzügige finanzielle Mittel zur Verfügung standen und stehen. Investitionen waren kaum möglich, was sehr frustrierend für mich war. Zum Glück konnte ich in unseren Orten immer auf viele ehrenamtliche Helfer und die Vereine zählen, so dass kleine Reparaturen oder Arbeitseinsätze erledigt werden konnten. Mein besonderer Dank gilt hier allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, bitte bleiben Sie alle weiterhin so zuverlässig und fleißig im Einsatz für unsere schöne Heimat. Gleiches gilt für die Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr: Immer zur Stelle und unermüdlich im ehrenamtlichen Einsatz für das Allgemeinwohl. Auch hier hoffe ich, dass dieser Einsatz von uns allen honoriert wird und viele junge Leute auch in Zukunft den Weg in die Feuerwehr finden.
Das wohl größte Projekt während meiner Amtszeit war der Neubau der Breiten Straße. Durch die fehlende ordentliche Ortsumfahrung lagen über fast 2 Jahre die Nerven von Pendlern und Anwohnern blank und auch für mich war diese Zeit sehr ernüchternd und anstrengend. Sämtliche Bemühungen und Anträge um Hilfe in unserer Landeshauptstadt und an anderen Stellen blieben ohne Erfolg und zeigten mir das leider recht geringe Interesse der Landespolitik an den Bedürfnissen der Menschen im ländlichen Raum auf. Das Ergebnis, die fertige Breite Straße, kann sich sehen lassen und ist nun für Besucher und Einheimische ein schöner Anblick. Vor 4 Jahren, als der Film „Ballon“ bei uns gedreht wurde, hatte Bully Herbig die Straße noch ausgesucht, da sie in einem desolaten originalen Vor-Wende Zustand war. Die Dreharbeiten waren spannend und für viele Statisten aus der Region ein unvergessliches Erlebnis. Trotzdem bin ich sehr froh, dass die Straße nun in neuem Glanz erstrahlt und für keine Filmkulisse aus DDR-Zeit mehr taugt.
Auch ein weiterer Kinofilm, „The Girl in the Spider’s Web“, wurde während meiner Amtszeit teilweise in unserer herrlichen Umgebung gedreht. Im Kino konnte man dann wunderschöne Aufnahmen unserer Wälder und Schieferbrüche sehen, was für viele ein bewegendes Erlebnis war.
Apropos Schieferbruch. Die Mitbegründung des Geoparkvereins und die damit verbundene Unterstützung des Technischen Denkmals auf dem Staatsbruch war mir eine Herzensangelegenheit. Ich hoffe, dass die Arbeit der letzten Jahre Früchte trägt und in Zukunft wieder viele Besucher unser traditionelles Schiefererbe neu entdecken. An dieser Stelle möchte ich Danke sagen, an alle, die sich dafür engagierten und weiterhin mitarbeiten werden.
Sehr wichtig war mir in den letzten Jahren die gute Zusammenarbeit mit Schule und Kindergarten hier in Lehesten. Für alle Familien ist die optimale Betreuung vor Ort ein großer Vorteil. Eine große Freude bereiteten mir die Grundschüler unserer „Oertel“-Schule zur letzten Stadtratssitzung, als sie ein wunderschönes Programm darboten und mir liebevolle Geschenke übergaben. Auch unser Musikverein spielte an diesem Abend einige Stücke und besonders das „Glück-Auf“-Lied war für mich sehr bewegend. Der Abschied an diesem Abend und der damit verbundene Amtsantritt von Frau Vockeroth wird mir gerne in Erinnerung bleiben. Mit einem herzlichen Dankeschön an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stadtbauhof und Verwaltung, für die sehr gute Zusammenarbeit während meiner Amtszeit, möchte ich enden. Es ist immer wichtig, Unterstützung hinter sich zu wissen. Denn nur gemeinsam kann man in einer kleinen Stadt etwas anpacken und erreichen. Diese Unterstützung von Stadtrat und Mitarbeitern wünsche ich nun auch meiner Nachfolgerin für ihre kommenden Aufgaben.
Glück Auf!
René Bredow
