Das kleine Kind wünscht sich so oft,
ach wenn die Zeit doch schneller wär!
Die Zuckertüte es erhofft,
die prall gefüllt ist, und so schwer.
Dann kommt die Schulzeit, ewig lang,
wenn es doch schon zum Tanz könnt gehen.
Den Eltern wird es manchmal bang,
die Ungeduld kaum zu verstehn.
Die 18, endlich steht sie da,
bald kommt der Führerschein.
Die Mutter sieht nun jedes Jahr:
Mein Kind ist lang schon nicht mehr klein.
Dann kommt die Zeit, wo auch die Kinder,
entwachsen sind, den kleinen Schuhn,
die Zeit, sie rinnt immer geschwinder,
mit ihrem Handeln, ihrem Tun.
War doch erst Ostern, bald ist Weihnachten,
die Zeit, sie rast so schnell dahin.
Der alte Mensch, er siehts bedächtig,
weiß alles über des Lebens Sinn.
Ein Lächeln, im faltigen Gesicht,
Verständnis für der Jugend Ungeduld.
Und trotzdem bleibt das Gleichgewicht,
die Zeit allein ist daran schuld!
Brigitte Richter
