Eine sehr kleine, dafür aber laute Minderheit terrorisiert nun seit Wochen jeden Montag die Einwohner Bad Lobensteins. In der einen Hand eine Fackel, in der anderen ein Kind als Schutzschild, marschiert die feige Meute wöchentlich über den Markt und hinterlässt Angst und Schrecken im beschaulichen Kurstädtchen. Wohl zum Hohn und Spott aller Journalisten und Politker schwurbelt manch einer von ihnen Phrasen wie „Frieden“ und „Freiheit“ vor sich her.
Der Gipfel der Dreistigkeit wurde jedoch am Montag erreicht: Als die Polizei am Markt endlich wieder Recht, Ordnung und den Willen vom Herrn Innenminister durchsetzten wollte, begann der Mob, Weihnachtslieder zu gröhlen. Kalt lief einem dieser Missbrauch christlicher Tradition da den Rücken runter, denn auch kalt und hasserfüllt waren die Herzen der Sänger.
Klar, nicht jeder, der dort mit marschiert, ist ein Massenmörder. Es sind auch Rechtsextremisten, Schwurbler und Reichsbürger darunter. Und vereinzelt auch normale Bürger, die mit ihrem unsolidarischen Egoismus einfach nur sich und andere gefährden wollen. Dass sie damit alle friedliebenden Bürger, die sich stets und immer an alle Corona-Maßnahmen halten, in Geiselhaft nehmen, scheint sie dabei nicht zu interessieren.
Als rechtschaffener Demokrat kann man sich von dieser Bande nur angewidert abwenden – und darauf hoffen, dass die Mehrheit dieser außer Rand und Band geratenen Minderheit endlich mal die Grenzen aufzeigt. Wo kommen wir denn sonst hin?