Neue Schulverordnung: Soll mit Stigmatisierung und Ausgrenzung von Kindern die Impfbereitschaft erhöht werden?

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Einen halbwegs geregelten und normalen Schulbesuch werden Schüler, Eltern und Lehrer in Thüringen die nächsten Monate nicht erleben. Das dürfte nach der Lektüre des „Handout zur Regierungsmedienkonferenz“ des Thüringer Bildungsministeriums klar sein. Die Betroffenen können sich darauf einstellen, dass es wieder im Wochentakt neue Empfehlungen, Anweisungen und Verordnungen geben wird. Ausschlaggebend für die Vorgaben wird der neu eingeführte Dingswert sein, der in einigen Monaten durch einen anderen Firlefanz ersetzt werden wird. So weit, so schlecht…

Hauptziel der Bemühungen scheint es jedenfalls zu sein, durch finanziellen Druck (Bußgeld-Androhung), Stigmatisierung (Masken- und Testpflicht für Ungeimpfte) und Ausgrenzung (gesonderte Lerngruppen für Ungeteste bzw. Ungeimpfte) die Impfbereitschaft unter den Schülern und den Erziehungsberechtigten zu erhöhen. Dass viele Eltern einem solchen Erpressungsversuch nachgeben, darf jedoch bezweifelt werden. Das Vertrauen in die Verantwortlichen tendiert bei Vielen gegen Null. Als zu widersprüchlich, zu inkompetent und zu erfolglos wird die Corona-Politik mittlerweile wahrgenommen. Aufgedeckte Korruptionsskandale (Stichwort: Maskenaffäre) und Fotos, die Politiker ohne Maske und Einhaltung des Mindestabstandes zeigen, komplettieren das Bild.

Nun bleibt zu hoffen, dass jene, die die neue Verordnung ausbaden müssen – nämlich die Schüler, Lehrer und Eltern – sich nicht gegenseitig als Verursacher der Misere begreifen, sondern gemeinsam Lösungen finden, die verhältnismäßig und im Sinne der Kinder und Jugendlichen sind. Ein stures Umsetzen der neuen Verordnung ist ethisch jedenfalls nicht mehr zu rechtfertigen.

Herr G. aus Ebersdorf (Name der Redaktion bekannt)

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