Eröffnung des Freilandstalls im Geflügelhof Thierbach

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Fuchs du hast das Huhn gestohlen, gib es wieder her, gib es wieder her……- sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr….

Wir hoffen sehr, dass das Team des Geflügelhofes und die Einwohner von Thierbach das alte Kinderlied, inhaltlich mit der Gans natürlich, nicht singen müssen und die 18065 Hühner frei und glücklich ihre Eier legen können.
Auch soll es dem Bussard oder dem Habicht nicht gelingen, wie im Schlaraffenland die Mahlzeit feil geboten zu bekommen.

Am 17. September war es so weit! Die braunen Legehennen, die gerade mal 18 Wochen alt sind, durften ihr neues Zuhause beziehen, erkunden – und staunten sicherlich über die vielen Leute, von denen sie in ihrem neuen Freigehege beäugt wurden.

Seit Anfang der 60er Jahre ist Thierbach mit der Legehennenhaltung verbunden. Angefangen hat es mit dem Dressels Arno, einem Thierbacher Urgestein, der schon beizeiten wusste, dass man mit Kükenaufzucht und Hühnerhaltung auch etwas verdienen kann.

Das Ganze entwickelte sich zu einem Betrieb mit heute 73 Tausend Legehennen. Vielen Thierbacher Frauen und Männern, wurde dadurch ein Arbeitsplatz gesichert, der erstens im Dorf war und zweitens ein stabiles Einkommen garantierte.

Bei den Ackerbauern wurden die Mitarbeiterinnen der Hühnerställe die „Hienerweiber“ genannt. Und diese hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Mit ihrem „Chefgockel“, dem Gerhard Lautenschläger entwickelte sich der Betrieb zu einem der größten Eierlieferanten in der Region. Sogar bis nach München wurden, allerdings erst nach der Wende 1990, die guten Thierbacher Eier geliefert. Und heute stößt man zum Geburtstag, wie kann es anders sein, mit einem Thierbacher Eierlikör an. Der ist so lecker, dass immer eine Flasche als Vorrat in der Speisekammer steht oder ein beliebtes Mitbringsel für Freunde und Bekannte in ganz Deutschland ist.

Die politische Wende in Deutschland 1990 konnte die Legehennenanlage nicht in die Knie zwingen, wie es mit vielen anderen Betrieben geschah. Zuerst gab es die Käfighaltung. Das war aber eines Tages nicht mehr zeitgemäß und wurde von Tierschützern auch stark kritisiert. Mit Recht, sagen wir heute. Dann kam die Bodenhaltung, die zum Teil auch noch besteht. Die Hühner können auf der Erde scharren und abends „ins Bett“ oder auf die Stange gehen. Ganz nach Hühnerart.

Und jetzt kommt die 5-Sterne-Unterkunft für das liebe Federvieh, das nun Würmchen und Käfer aus der Erde picken kann, wie früher die Hühner in den Bauernhöfen.

Frank Wolfram, der Chef der Agrar-EG Oberlemnitz, meinte, dass die Verbraucher für ihr frisches Frühstücksei nun etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Na das bezahlen doch die meisten Leute gerne; besonders diejenigen, die am 17. September die Eröffnungsfeier des neuen Hühnerstalles miterleben durften.

Wenn die Großeltern künftig mit ihren kleinen Enkeln am hohen Drahtzaun vorm Gehege stehen werden um die glücklichen Hühner zu beobachten, ein Zaun, der zudem fuchssicher tief in die Erde eingegraben wurde, dann werden ihnen sicherlich Gedanken kommen, wie in dem kleinen Ort alles mit den Hühnern begonnen hat.

Die Thierbacher sind stolz auf ihren Geflügelhof und die Besucher taten zur Eröffnungsveranstaltung am Freitag, mit Kaffee, Kuchen und Bratwürsten vom Rost, ihre Anerkennung und Hochachtung kund.

Der Geflügelhof hat viel Geld in die Hand genommen, um der Hühnerhaltung in Thierbach gerecht zu werden. Dafür gilt allen Initiatoren ein großes Lob und ein Dankeschön.

von Brigitte Richter, Thierbach



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