Krisenstab des Saale-Orla-Kreises absolviert dreitägige Hochwasser-Übung

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Verwaltungsstab trainiert zusammen mit zahlreichen externen Partnern für den Ernstfall

 

 

Schleiz. Im Landratsamt des Saale-Orla-Kreises hat in den vergangenen drei Tagen eine großangelegte Katastrophenschutz-Übung stattgefunden. Zusammen mit zahlreichen externen Partnern trainierte der interne Krisenstab die Bewältigung einer extremen Hochwassersituation im Landkreis.


 

Um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein und eine Krisensituation möglichst effizient und sicher bewältigen zu können, werden im Saale-Orla-Kreis seit einigen Jahren regelmäßig Stabsübungen durchgeführt. Nun fand erstmals eine Übung über mehrere Tage hinweg und mit insgesamt knapp 50 Teilnehmern statt.  


 

„Es ist die erste größere Übung zusammen mit so vielen externen Partnern für uns, aber es wird definitiv nicht die letzte sein“, sagte Landrat Christian Herrgott bei der Begrüßung der Teilnehmer am ersten Tag. „Denn es braucht mehr Übung, Training und Vorplanung, um im Krisenfall gut vorbereitet zu sein und Handlungssicherheit zu schaffen. Daher danke ich den Mitarbeitern aus dem Bereich Öffentliche Ordnung und Katastrophenschutz für die Organisation und allen Anwesenden hier für ihre Bereitschaft, an dieser Übung teilzunehmen“, so Herrgott weiter.

 

Darüber hinaus gäbe es im näheren Umfeld kaum einen Landkreis, der eine solche Übung bisher nicht nur theoretisch durchgespielt, sondern auch tatsächlich praktisch umgesetzt habe.
Im weiteren Verlauf der Übung nahm Alex Neumüller als ehrenamtlicher Beigeordneter und Vertreter des Landrates die Funktion des obersten Leiters des Stabes ein.

 

An der dreitägigen Übung waren neben dem Verwaltungsstab auch zahlreiche Bürgermeister sowie Vertreter von Polizei, Katastrophenschutz, DRK, Rettungsdienst und den örtlichen Wasser- und Energieversorgern beteiligt. „Eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Einsatzkräften vor Ort ist im Krisenfall von entscheidender Bedeutung. Genau diese Zusammenarbeit wollten wir durch die Übung möglichst praxisnah umsetzen und trainieren“, erklärt Marcel Rauner, der die Veranstaltung als Fachbereichsleiter für Ordnung, Umwelt und Wirtschaft initiiert und koordiniert hat.


 

Ausgangslage für das Schulungsszenario war eine lang anhaltende und extreme Unwetterlage, die zu zahlreichen Überschwemmungen und Überflutungen im gesamten Kreisgebiet – vor allem aber entlang Saale und Orla geführt hatte. Nach einer ersten Lageschilderung und gemeinsamen Problemermittlung ging es für die Teilnehmer dann an die Umsetzung. Für die Stabsmitglieder stand nicht nur die Organisation und Koordinierung von Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen an, sondern auch die Vorbereitung und Begleitung von Evakuierungen. Auch die Planung und Einrichtung von Notunterkünften war Teil der Übung. Eine wichtige Rolle spielten außerdem Wege und Möglichkeiten, um die Bevölkerung im Krisenfall möglichst flächendeckend warnen und informieren zu können.


 

Drei Kameraden der Feuerwehr Gefell simulierten im Verlauf der Übung mit Meldungen aus dem Führungskräftewagen an den Stab die Außenwelt und spielten eine sich sehr dynamisch verändernde Situation ein. Im Krisenstabsraum wurden die Meldungen gesammelt und ein umfassendes Lagebild erstellt, aus dem der im Kreistagssaal versammelte Krisenstab Handlungsanweisungen und Evakuierungsanordnungen ableitete. Um sich ein besseres Bild von der Lage vor Ort verschaffen zu können, wurden an Tag zwei der Übung Live-Bilder einer Drohne in den Stabsraum im Landratsamt übertragen.


 

Am dritten Tag wurde ein Zeitsprung vollzogen, um auch die Situation nach Abklingen des Hochwassers mit in die Übung einbeziehen zu können. Nun standen vor allem die Beräumung der vom zurückgebliebenen Schlamm betroffen Bereiche, die flächendeckende Schadensermittlung sowie die psychische Betreuung von Betroffenen und die Koordinierung von Hilfsangeboten aus der Bevölkerung im Fokus.


 

Das Übungsszenario war anspruchsvoll und stellte die Kommunikation zwischen den Stäben auf die Probe. Nach drei intensiven Tagen waren die Teilnehmer sich jedoch einig, dass es eine sehr spannende und herausfordernde Erfahrung war.


 

„Übungen wie diese sind dazu da, um die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu schulen. Außerdem sollen die planmäßigen Abläufen für den Ernstfall überprüft und optimiert werden. Das ist uns in den vergangenen Tagen gut gelungen. Wir konnten einige Problemfelder aufdecken und gehen insgesamt mit einem sehr guten Erkenntnisgewinn aus der Übung“, resümiert Rauner zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung.


 

 

Julia Weiß


Pressesprecherin


Landratsamt Saale-Orla-Kreis


 

 

 

Der Leiter des Stabes und der Leiter der Koordinationsgruppe im Gespräch mit Vertretern der Feuerwehr und aus den Kommunen
Lagebesprechung im großen Stabsraum
Die zur Stabsübung eingeladenen externen Partner verschaffen sich einen Eindruck von der Arbeit der Koordinationsgruppe im Stabsraum

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