Wehrpflicht

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Brigitte Richter (Thierbach)

 

Ich kann mich erinnern, dass die Wehrpflicht zu DDR-Zeiten einfach dazu gehörte. Jeder junge Mann, der das 18. Lebensjahr vollendet hatte, wurde gemustert. War er gesund und in der Lage, wurde er zur Nationalen Volksarmee für mindestens 18 Monate eingezogen. Wer den Dienst an der Waffe nicht wollte, leistete im sozialen Bereich anderthalb Jahre seinen Beitrag für sein Volk. Und schlecht fand ich das auf keinen Fall.

 

Meine Oma hat immer gesagt: „Da kommt der richtige Schliff rein, bei den jungen Kerlen. Sie lernen sogar, mal einen Knopf anzunähen oder einen Strumpf zu stopfen, sich unterzuordnen und für andere einzustehen!“ Damals war es vielleicht noch so mit Knopf annähen und so….. Heute stopft eh kaum noch jemand einen Strumpf. Doch, ich mache es noch!

 

Man arrangierte sich damit, dass Ehemänner, Söhne, Freunde, Brüder oder auch Väter in eine Uniform gesteckt wurden, und man freute sich auf die Zeit danach, wenn sies hinter sich hatten. Die jungen Männer sind in dieser Zeit „gewachsen“, an menschlichen Werten, an Lebenserfahrung und an dem Bewusstsein, die Heimat verteidigen zu müssen und zu können, wenn es einen Angriff geben sollte. Es war einfach selbstverständlich. So Manchen höre ich heute noch sagen: „Als ich damals bei der NVA war….“ Und es kommen oft positive Erinnerungen zum Vorschein.

 

Stolz waren sie, „bei der Fahne“ gewesen zu sein. Es entstanden Freundschaften, die über Jahre gepflegt wurden.

 

Niemand will Krieg, niemand will andere Menschen töten, aber jeder will sich, seine Familie und sein Eigentum schützen. Das geht nur, wenn man dazu bereit ist.

 

Ich finde eine allgemeine Wehrpflicht sinnvoll; und meinetwegen auch für Mädchen, die es wollen.

 

Aber das, was in Deutschland die letzten 35 Jahre abgeht, ist einfach nicht durchdacht, ist gefährlich und schädlich für das ganze Land. Es geht  nun mal nicht ohne Gesetze, die ein geordnetes Zusammenleben bestimmen.

 

Wenn ich abends schlafen gehe, schaue ich nach, ob alle Türen abgeschlossen sind. Ich schütze mich und mein Eigentum. Sollte ein Einbrecher versuchen, in mein Haus zu gelangen, dann werde ich ihn abwehren, sogut ich es kann. Nichts anderes ist die Wehrpflicht. Bereit sein, sein Land zu schützen. Nicht bereit, andere Länder zu überfallen oder anzugreifen.

 

Aber wenn ich mir unsere Jugend so ansehe, dann kann ich mir nicht vorstellen, wie ein junger Mann mit lackierten Fingernägeln, im Röckchen, seine Heimat verteidigen soll. OK, wer krank ist, wird eben nicht eingezogen, aber „Zucht und Ordnung“, wie meine Oma sagte, gehören einfach dazu, junge Menschen auf das Leben vorzubereiten. Es hat noch keinem jungen, gesunden Menschen geschadet, über eine Eskaladierwand zu klettern oder durch einen „Fuchsbau“ zu kriechen. Sportliche Ertüchtigung stählt den Körper, stärkt das Selbstbewusstsein, fördert den Ehrgeiz.

 

Es gehört wieder ein richtiger „Schliff“ rein, um der Jugend zu vermitteln, dass das Leben nicht nur aus Influenzern, Sozialmedia und X Geschlechtern besteht.

 

Ich bin für die allgemeine Wehrpflicht, für eine Selbstverteidigung, wenn es nötig ist, für die Erhaltung des Friedens, aber nicht für eine Kriegstauglichkeit oder Kriegstüchtigkeit.

Titelbild: KI generiert

 

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