Mitteilung der IG – Metall – Jena – Saalfeld -Gera
Lehesten. Mit juristischen Mitteln geht die IG Metall zusammen mit dem Betriebsrat gegen einen bundesweit einzigartigen Rechtsbruch der SUMIDA Lehesten GmbH vor. Die Werksleitung versucht – entgegen aller Praxis und geltender Rechtslage – die Betriebsratsarbeit zu attackieren. Konkret geht es um einen Lohnabzug beim Betriebsratsvorsitzenden für Stunden, die er im Mai ordnungsgemäß für seine BR-Tätigkeit aufbringen musste.
„Die IG Metall steht geschlossen hinter unserem Kollegen und wird alle juristischen Geschütze auffahren, um auf diesen ebenso dreisten wie beispiellosen Rechtsbruch zu reagieren. Was die Geschäftsführung bei der komplett aussichtlosen Idee geritten haben könnte, die durch das Betriebsverfassungsgesetzt geschützte Tätigkeit rechtswidrig zu attackieren, lassen wir heute noch unkommentiert,“ so Christian Hellfritzsch von der IG Metall Gera. „Jegliche Form der Einschüchterung oder Einflußname hat keine Erfolgsaussicht.“ Für den Geschädigten springt der Rechtschutz der IG Metall in die Bresche. Eine hochspezialisierte Anwaltskanzlei ist bereits involviert.
Sollte die Geschäftsführung nicht bald zur Besinnung kommen, reicht das juristische Spektrum von einer arbeitsgerichtlichen Klage auf Lohnnachzahlung und Schadenersatzforderungen bis hin zur einer Strafanzeige wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit (§ 119 BetrVG). Letztere betrifft nicht nur den Betrieb, sondern auch die handelnden Personen und wird staatsanwaltschaftlich verfolgt. Das Strafmaß kann in besonders schweren Fällen über Geldstrafen hinausgehen.
Gewerkschaft ist stark im Betrieb
Mit gewerkschaftlicher Entschlossenheit hat sich die Belegschaft in den vergangenen Jahren ihren ersten Tarifvertrag erstritten. Das immer noch ein Abstand zum bayrischen Konzernsitz ebenso wie zur Thüringer Fläche besteht, zählt zu den Konfliktthemen im Werk Lehesten. Dort verfügt die Gewerkschaft über die Kraft, in Tarifkonflikten ihre berechtigten Positionen mit wirkungsvollen Streiks zu untermauern.
Die SUMIDA Lehesten GmbH gehört zur SUMIDA AG mit Sitz in Erlau bei Passau, wo der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie gilt. Das Tochterunternehmen in Lehesten zählt mit ca. 195 Mitarbeitern zu den größeren Unternehmen der Region und ist stolz auf ein halbes Jahrhundert Branchenerfahrung im Bereich Elektronikfertigung. Das Werk ist spezialisiert auf EMS-Dienstleistungen (Electronic Manufacturing Services). Zu dem Kundenstamm gehören Auftraggeber aus den Bereichen Automobil, Medizin, Industrie, Mess- und Prüftechnik, Kommunikation und Consumer-Markt.
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