von Kevin Wunder
Wurzbach. Mit viel Engagement und Herzblut hat eine Projektgruppe der aktuellen
Abschlussklasse der Regelschule Wurzbach ein besonderes Vorhaben realisiert:
Sie pflanzten mitten in der Stadt einen kleinen Obstweg, der nicht nur einen sinnvollen
Beitrag zur Umwelt leistet, sondern auch von der gesamten Bevölkerung genutzt werden
kann.
Die Idee entstand im Dezember des vergangenen Jahres während eines Elternabends, bei dem
ein Lehrer das Projekt vorschlug. Schnell fand die Initiative breite Zustimmung, und eine
Gruppe von Schülern machte sich an die Planung. „Wir wollten etwas Nützliches schaffen,
das langfristig genutzt werden kann – zum Beispiel von der Grundschule, dem Kindergarten
oder auch von unserer eigenen Schule“, erzählt Vanessa Vorsatz, die Sprecherin der
Projektgruppe.
Nach anfänglichen Überlegungen, eine Streuobstwiese anzulegen, wurde aus Platzgründen
entschieden, auf der Fläche der ehemaligen, inzwischen abgerissenen „Wohn-Baracken“
hinter der Backfabrik einen kleinen Obstweg direkt neben der neuen Sitzgruppe zu gestalten.
Die fünf Schülerinnen und Schüler entschieden sich schließlich für drei verschiedene alte
Apfelsorten. Unterstützung erhielten sie dabei von der Baumschule Harra, die nicht nur
Sortenvorschläge unterbreitete, sondern auch hilfreiche Tipps für die Umsetzung gab.
Die Vorbereitung war intensiv: „Wir haben zuerst Ideen gesammelt, was wir alles brauchen –
Holz, Erde und so weiter – und dann eine grobe Skizze gemacht, wo die Bäume hinkommen
sollen“, berichtet Vanessa Vorsatz. Anschließend musste die Finanzierung des Projekts
organisiert werden, die dank der Spenden der „Heberndorfer Leistenfabrik“ und der
Wurzbacher Firma „Froeb Verpackungen“ möglich wurde. Eine passende Beschilderung für
die einzelnen Bäume wurde durch die Firma „Büttner PräzisionsWERK“ aus Bad Lobenstein
realisiert.
Auch Bürgermeister Guido Kant-von-der-Recke war an der Planung beteiligt und stand
zusammen mit dem Bauhof unterstützend zur Seite.
Im Herbst dieses Jahres wurden die Bäume schließlich gesetzt.
Das Projekt ist nicht nur ein Pflichtbeitrag zum Abschluss der Schulzeit, sondern auch ein
bleibendes Geschenk an die Gemeinschaft. „Wenn wir im Mai die Schule verlassen, könnten
die Bäume das erste Mal blühen. Darüber würden wir uns sehr freuen“, sagt Vanessa Vorsatz
voller Hoffnung, dass die Bäumchen den bevorstehenden Winter im Frankenwald gut
überstehen.
Der Obstweg wird künftig allen Einwohnern Wurzbachs zugutekommen – ein nachhaltiger
Beitrag zur Umwelt und ein schönes Beispiel dafür, was Teamarbeit und Engagement
bewirken können.
„Jeder, der vorbeikommt, kann sich irgendwann einmal einen Apfel pflücken. Es ist ein
schönes Gefühl zu wissen, dass wir etwas geschaffen haben, das bleibt“, sagt die
fünfzehnjährige Vanessa und beschreibt damit die Gefühlswelt der gesamten Projektgruppe.
(kw)Das Bild zeigt einen Teil der Projektgruppe bestehend aus (von links):
Vanessa Vorsatz, Cecilia Ackermann und Ole Schrepel.
Zur Projektgruppe gehören weiterhin Musrat Shinwari und Noah Sahling.
Text und Bildquelle: Kevin Wunder