Warum mehr Cannabis geraucht wird

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Netzwerk Courage gegen Drogen im Saale-Orla-Kreis bespricht Umgang mit zunehmendem Cannabis-Konsum seit gesetzlicher Änderung / Fachvortrag durch Thüringer Fachstelle für Suchtprävention

 

Schleiz. „Seit Kiffen erlaubt ist, trauen sich mehr Leute in die Beratung“, hat Sascha Zimmermann, Mitarbeiter des Landratsamtes im Bereich Teilhabemanagement/Eingliederung festgestellt. Während in früheren Hilfegesprächen versucht worden sei, den Konsum von Drogen zu verschweigen, gingen die Hilfebedürftigen nunmehr zunehmend offen damit um.
Sascha Zimmermann ist seit mehreren Jahren im Netzwerk „Courage gegen Drogen“ im Saale-Orla-Kreis aktiv und konnte zum Vortrag von Dr. Timo Bonengel von der Thüringer Fachstelle für Suchtprävention über das Thema Cannabis-Teillegalisierung Erfahrungen aus der täglichen Praxis beitragen.

 

Das Netzwerk Courage gegen Drogen besteht seit fast zehn Jahren – und funktioniert seitdem in der täglichen Praxis von Institutionen und Behörden. Von Schulsozialarbeitern über die Suchtberatungsstelle, Jugendamt, Sozialamt, Gesundheitsamt, Jobcenter, Ordnungsamt, Polizei bis zur Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen und dem Netzwerk gegen häusliche Gewalt.
„Eine effektive Zusammenarbeit ist auf fachlicher und persönlicher Ebene möglich, weil sich die Partnerinstitutionen gut kennen und voneinander wissen, wer welche Kompetenzen, Funktionen, Kenntnisse und Hilfe-Möglichkeiten zum Thema hat“, so Corina Schönbach vom Fachdienst Frühe Hilfen und Inklusion/Jugendamt.
Dr. Timo Bonengel von der Thüringer Fachstelle für Suchtprävention stellte in seinem Vortrag Zahlen aus verschiedenen Ländern über den Konsum von Cannabis und anderen Drogen vor – meist im Vergleich vor und nach der Teil-Legalisierung bzw. Entkriminalisierung. Generell werde mehr Cannabis konsumiert, zeigen verschiedene Studien. Auch habe sich der Konsum in höheren Altersgruppen erhöht, so Bonengel.
Die veränderte Risikowahrnehmung beim Konsum verschiedener Drogen spielte in seinem Vortrag ebenso eine Rolle wie die konkret veränderte gesetzliche Situation in Deutschland im Konsumcannabisgesetz, die gesellschaftliche Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von Kampagnen zum Konsum legaler und illegaler Rauschmittel und aktuelle Präventionsangebote in Thüringen.
Das nächste Netzwerktreffen findet im Oktober statt.

 

Titelbild: Brit Wollschläger/Pressestelle Landratsamt, Mitglieder des Netzwerkes Courage gegen Drogen im Saale-Orla-Kreis, das seit zehn Jahren aktiv ist, trafen sich am 9. August erneut in Schleiz. Links im Bild Dr. Timo Bonengel von der Thüringer Fachstelle für Suchtprävention, der die Tagung mit einem Vortrag zur Legalisierung bzw. gesetzlichen Entkriminalisierung von Cannabis bereicherte.

 

Brit Wollschläger

Pressesprecherin

Landratsamt Saale-Orla-Kreis

Tel.: +49 3663 488-208

Fax: +49 3663 488-484

E-Mail: pressestelle@lrasok.thueringen.de

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