Von Brigitte Richter (Thierbach)
Eine Premierenvorstellung, wie sie nicht perfekter hätte sein können, erlebten die ca 200 Zuschauer im romantisch beleuchteten Schlosspark in Bad Lobenstein am 29. August 2024. Zum 4. Mal fand dieser Event nun schon in dem schönen Kurort und dem absolut dafür geeigneten Park statt und erfreut sich nach wie vor bei den Zuschauern großer Beliebtheit.
Meine Begeisterung für die Darsteller hat an diesem Abend noch eine Steigerung erhalten. Wenn man bedenkt, dass fast alle Mitwirkenden keine schauspielerische Ausbildung haben, alles in ihrer Freizeit einstudieren und zur Freude der Zuschauer „die Bretter, die die Welt bedeuten“ leichtfüßig und ohne spürbares Lampenfieber betreten, dann kann man nur sagen : „Chapeau bas“! Ich könnte mir so viel Text niemals merken.


Unter der Regie von Daniel Leistner, dem Regisseur aus Pottenstein, der sein Fach professionell gelernt hat, und für den ich inzwischen ein Fable entwickelt habe, wurden 3 Stücke von Ludwig Thoma, einem Bayrischen Heimatdichter, aufgeführt. In früheren Jahren habe ich gerne die Bücher von Thoma gelesen und fand sie witzig und unterhaltsam.
Daniel Leistner hat eine besonders sympathische Art, seine Schauspielkunst zur kurzweiligen Unterhalten des Publikums darzubieten. Aber auch die Laien – Schauspieler in seinem Team sind alle spitzenmäßig und man freut sich auf die bekannten Gesichter aus den Vorjahren. Jana Rother fiel mir als neue „Mitstreiterin“ im Team auf und sie machte ihre Sache super gut. Dass Gerti Wurzbacher noch nicht von Hollowood abgeworben wurde, wundert mich sowieso. Sie hat wohl das schauspielerische Talent in die Wiege gelegt bekommen. Aber nicht nur sie. Schaut es euch einfach an und lasst euch begeistern. Für mich persönlich gab es keine Minute Langeweile an diesem schönen Abend. Es wurde gelacht, Lebensfreude vermittelt und das Wetter passte zum Spätsommerabend in Bad Lobenstein. Ein kleiner „Text- Hänger“ wo Daniel Leistner mit dem Drehbuch in der Hand einspringen musste, machte den ganzen Abend noch sympathischer.
Die Versorgung klappte super, die Stühle waren mit Sitzkissen versehen; es gab einfach nix zu meckern!
Drei Stücke wurden aufgeführt:
„Das Säuglingsheim“
„Die kleinen Verwandten“
und „Des Dichters gelähmte Schwingen!“
Bei so manchen Dialogen könnte man Parallelen zu heute ziehen. Irgendwie bleiben die Menschen immer gleich. Daniel Leistner hat da völlig Recht: Verbohrtheit und Dummheit (auch wenn man‘s auf die Schippe nimmt) sind universell. Ob nun jemand evangelisch, katholisch oder sonst was ist, spielt in der heutigen Zeit hoffentlich keine Rolle mehr; nicht mal im konservativen Bayern. Oder doch?……

Allen Zuschauern wars jedenfalls wurscht, ob katholisch oder evangelisch. Der Abend war gelungen, war exorbitant schön, und wir wünschen für alle weiteren Aufführungen genauso viel Freude, gutes Wetter und das gesicherte Training für die Lachmuskeln, so wie es zur Premiere der Fall war.