Vollbiologische Kläranlagen – Schikane der EU?!

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Von Brigitte Richter

 

Für alles im Leben gibt es eine Steigerung. Da denke ich oft an den Satz:

 

„Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte, da sah ich einen Mann, der hatte keine Füße!“

 

Manches berührt uns und lässt uns demütig werden, was aber die Politik mit uns macht, ist weit weg von meinen demütigen Empfindungen oder jeglichem Verständnis. Und dabei könnte ich mich jetzt verzetteln……

 

Ein Beispiel: Ich glaube 2012 wurde das Gesetzt in der EU beschlossen, dass Abwässer geklärt und gefiltert ins Grundwasser abgegeben werden sollen. Gute Sache, dachte ich! Wir wollen ja unsere Natur schützen, schonen, und gesund den Nachkommen überlassen. Nun habe ich mich etwas eingehender mit dem Thema beschäftigt, weil es auch mir jetzt an den Kragen (Geldbeutel) geht. Schon einige Kostenvoranschläge von Firmen, die sich auf vollbiologische Kläranlagen spezialisiert haben, liegen nun auf meinem Tisch. Die Verwirrung wird dadurch immer größer, da ich eigentlich den Sinn des Ganzen, für unser Dorf, nicht erkenne.

 

Wir haben in Thierbach 3 Dorfteiche. Dort werden die Abwässer schon mal geklärt. Pflanzen und Fische tun das nötige zum Ökosystem in diesen Gewässern dazu. Fast jedes Haus hat eine 3-Kammer-Klärgrube, wo das Abwasser in einen Kanal fließt und von da aus durch einen sehr natürlichen, mit Pflanzen und Steinen versehenen Bach ins Tal, um von dort in den Reifbach zu münden.

 

Soweit ich informiert bin, hat sich niemals jemand von der WALO (Lobensteiner Wasserwirtschaft) die Mühe gemacht, den Nitrat- oder Phosphatgehalt oder andere Schadstoffe zu ermitteln, die unten ankommen. Aber wäre das nicht der erste Schritt, eine Schadstoffanalyse zu erstellen und die Notwendigkeit einer solchen Auflage damit zu begründen, dass es für unser Dorf unbedingt erforderlich ist, diese EU- Maßnahme durchzusetzen?

 

Ich bin bestimmt die Letzte, die nicht für die Erhaltung unserer schönen Heimat  einsteht, aber wenn sich für mich der Sinn einer Sache nicht erschließt, dann kann ich einfach meinen Mund nicht halten und möchte aufrüttelnd auch andere Menschen zum Nachdenken bringen. Wir nehmen viel zu viel einfach hin!

 

Meine Kostenvoranschläge, die ich bis dto habe, belaufen sich auf 11-13 Tausend Euro. Was dann noch dazu kommt, ist nicht vorher zu sehen. Es entstehen Folgekosten durch den höheren Stromverbrauch, Wartungskosten fallen an und es geht auch mal was kaputt. Dann ist nicht sicher, dass diese vollbiologische Anlage auch funktioniert, wenn die Bakterien nicht ausreichen. Das kann passieren, wenn nur ein oder 2 Personen im Haus wohnen. Es müssen, ebenfalls kostenpflichtig, Bakterien zugefüttert werden.

 

In Gesprächen mit den Firmen, die diese Anlagen anbieten, kam heraus, dass Medikamente, die von den Hausbewohnern eingenommen werden, nicht heraus gefiltert werden können.  Wer eine Chemotherapie macht oder Psychopharmaka einnimmt, muss seine Sch… als Sondermüll abfahren lassen.

 

Mir wurde von verschiedenen Leuten gesagt: „Warum regst du dich auf, der Käs ist gegessen! Wir müssen uns fügen und diese Anlagen bauen lassen, es ist schließlich von der EU so beschlossen!“ 

 

Denke ich dabei an die EU, den aufgeblähten Wasserkopf, dann sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dass da wohl so ab und zu jemand seine Daseinsberechtigung nachweisen will, indem unsinnige Gesetze erlassen werden, die man dem Bürger als die pure Schikane aufdrückt.

 

Ja, der Käs ist gegessen, trotzdem hoffe ich noch, dass es einen mutigen und kompetenten Menschen gibt, der unser Abwasser kontrolliert, bevors in den Reifbach fließt, und der die Unsinnigkeit noch kippen kann, dass in Thierbach jedes Haus eine vollbiologische Kläranlage braucht. Burglemnitz soll gegen die Maßnahme geklagt haben, weil auch dieses Dorf zu wenige Einwohner für eine Gemeinschaftsanlage hat, und soll verloren haben. Das alles macht mich traurig und wütend, so dass ich meinen Mund einfach nicht halten darf!   

 

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