Jubiläums-Schlosskonzert in Bad Lobenstein

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Als ich das 19. Konzert der sympathischen Pianistin Henriette Gärtner im vorigen Jahr zum ersten Mal erleben durfte, wusste ich, dass ich süchtig gemacht wurde; süchtig nach einer Klaviermusik, welche die Zuhörer im wunderschönen Festsaal des Neuen Schlosses in Bad Lobenstein begeisterte.

 

So freute ich mich ganz besonders auf das 20. Das Jubiläums-Konzert am ersten Sonntag im November, wo Frau Gärtner mit ihrem virtuosen Können die Zuhörer voll und ganz in den Bann der Musik der alten Meister zog.

 

Muzio Clementi, Robert Schumann, Henri Herz und Ludwig van Beethoven wären wohl zu ihrer Zeit glücklich gewesen, die festlich gekleideten Menschen mit strahlenden Gesichtern zu sehen, die ihrer Musik lauschen.

 

Schon im vorigen Jahr konnte ich es kaum fassen, mit welcher Geschwindigkeit, Präzision und Eleganz die Finger der Pianistin über die Tasten des Flügels flogen und diesem Töne entlockten, die mir durch Mark und Bein gingen. Manchmal sogar die Tränen der Rührung in die Augen trieben.

 

Frau Gärtner erklärte auch die Empfindungen der Komponisten, welche sie beim Schreiben der Noten hatten und sie entführte uns damit in eine Zeit, wo Gefühle, ausgedrückt mit Musik, die Menschen in ihren Bann zogen. So konnte ich heute Robert Schumanns Erinnerungen an seine fröhliche Kindheit nachempfinden, wie er durch Wiesen und Felder sprang und wie er das , als Erwachsener, in seiner Musik auszudrücken wusste.

 

Oder Beethoven, der im Alter taub wurde und trotzdem in seinen Kompositionen den Gefühlzustand ausdrückte, den er in seiner Sonate 32 in c-Moll op. 111 verarbeitet hat.

 

Wer einmal klassische Musik „geschnuppert und für schön empfunden“ hat, der wird sich immer wieder daran erfreuen.
Schnelllebige Schlager sind auch unterhaltsam, jedoch nach kurzer Zeit vergessen, aber die alten Meister, die sich bei ihren Kompositionen etwas dachten, ihr Gefühl darin verpackten, die werden hoffentlich niemals in Vergessenheit geraten.
Henriette Gärtner hat es wieder einmal verstanden, uns in die Herzen der berühmten alten Meister schauen zu lassen.

 

Ich zitiere aus ihrem Flyer:
„Nicht nur meisterhaft, sondern genial“, so der „Kritikerpapst“ Prof. Dr. Joachim Kaiser, der wohl einflussreichste deutschsprachige Musik-Literatur- und Theaterkritiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über Henriette Gärtners CD LUNA.

 

Ins Leben gerufen wurden in Bad Lobenstein diese Konzerte, die einmal jedes Jahr, am 1. Novembersonntag stattfinden von den Eheleuten Leuschner, die leider nicht mehr unter uns weilen.

 

Damit haben sie die Stadt um ein echtes Highlight bereichert. Ein dankbarer Blick nach „Oben“ an diese beiden Musikliebhaber und ein leises „Danke“ dafür.

 

Auch ein lautes „Danke“ an die Organisatoren des wunderbaren Spätnachmittages an einem verregneten Sonntag im gemütlichen Festsaal im Neuen Schloss.

 

Aber der absolute Dank für dieses Musikerlebnis gilt Frau Henriette Gärtner. Ich hoffe, sie bleibt gesund und wir dürfen auch in den nächsten Jahren ihr Können, ihre Leidenschaft am Flügel und ihre wunderschönen Melodien genießen.
Der anhaltende Beifall zeigte der Künstlerin welche Emotionen sie in den Anwesenden ausgelöst hat.
Eine Zugabe erfreute alle Freunde der klassischen Klaviermusik und wir hoffen auf ein ebensolches Erlebnis im nächsten Jahr, am 3. November 2024.

 

Mein Fazit: Fantastisch, einfach nur genial, exorbitant!

 

Brigitte Richter  (Thierbach)

 

Fotos: Frau Dr. Volkmann-Schmidt 

 

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