Kitze in Not

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Hochsaison für die ehrenamtlichen Helfer der Kitzrettung Saale-Orla Kreis

 

Zwischen Mai und Juli ist die Kitzrettung in aller Munde und auch wir möchten auf dieses wichtige Thema zum Tierwohl aufmerksam machen. Zahlreiche, ehrenamtliche Kitzretter sind in dieser Zeit im Dauereinsatz um die Neugeborenen Rehkitze vor dem qualvollen Mähtod zu bewahren.

 

Mit aufmerksam nach unten gerichteten Blick laufen ehrenamtliche Naturfreunde, Schulter an Schulter die Wiesen ab. Die Männer und Frauen finden sich meist kurzfristig auf Anfrage des Landwirtes oder Jägers an der zu mähenden Wiese ein und suchen diese nach jungen Rehkitzen ab, die der Landwirt oder Maschinenführer vom Mähwerk unmöglich sehen kann.

 

Der Landwirt muss Futter für seine Tiere machen und mäht seine Wiesen zwischen Mai und Juli um z.B. Silage herzustellen. So werden in unseren Regionen mit ihren großen und kleinen Agrargenossenschaften bei entsprechendem Wetter schnell 400-600 ha pro Tag gemäht!

 

In der gleichen Zeit setzen Ricken (weibliches Reh) ihr Kitze (Jungtier) in genau diese Wiesen um sie vor natürlichen Fressfeinen im hohem Gras in Sicherheit zu wissen.

 

 

Hat eine Ricke eine zu mähende Wiese als Kinderstube gewählt, hat das Kitz keine Chance. Der natürliche Drückinstinkt in den ersten zwei Lebenswochen bewirkt, dass sich das Kitz bei nahender Gefahr ganz ruhig in die Wiese duckt und still liegenbleibt. Das schützt erfolgreich vor Fressfeinden ist aber gleichzeitig das Todesurteil, wenn das Mähwerk naht.

 

Wurden Kitze in der Wiese entdeckt, werden diese von der fachkundigen Einsatzleitung in einer Box gesichert und direkt nach der Mahd im geschützten Dickicht oder angrenzenden Wiesenstück wieder ausgesetzt. Über Rufe findet sich Mutter und Kind schnell wieder und die Ricke kann Ihren Nachwuchs in Sicherheit führen. Auch Hasen, Kätzchen oder Bodenbrüter wurden so schon gerettet.

 

So konnten in dieser Saison mit unzähligen Helfern schon über 100 Kitze in der Region gerettet werden.

 

 

Nicht nur für Kinder ist ein solcher Einsatz lehrreich und Informativ, denn meist wird sich während des Laufens und Suchens auch über Hintergrundinformationen zu Tieren oder gerade entdeckten Pflanzen ausgetauscht.

 

Du möchtest aktiv unterstützen und beim nächsten Laufeinsatz dabei sein? Dann melde dich bei „HalloOberland“ für weitere Kontaktdaten.

 

Auch interessierte Kleinbauern, Landwirte und Jäger können gerne Kontakt aufnehmen.

 

Auch anderweitig werden immer Helfer gesucht z.B. für Planung, Organisation etc.

 

Die benachbarten Aktiven der Kitzrettung Oberfranken e.V. konnten vor wenigen Tagen bei einem Drohneneinsatz sogar ein besonders seltenes, weises Rehkitz vor dem sicheren Mähtod retten. Man sagt, ein weises Reh zu sehen bringt Glück und unter Jägern hält sich die Sage, dass wer ein weises Reh tötet, selbst stirbt.

 

10 Freiwillige schaffen es ca.  1-3 ha Wiese pro Stunde zu sichern. Eine Wärmebild-Drohne schafft 60-100 ha pro Stunde abzusuchen und das mit nur 2-3 Personen. Das verdeutlicht wie dringend wir eine solche Wärmebild-Drohnen benötigen.

 

Hierfür werden Spenden gesammelt. Gespendet werden kann direkt über diesen QR-Code

Spendenlink

 

Möchtest auch du etwas gegen dieses unsägliche Tierleid tun, sind wir über deine Spende dankbar. Wir freuen uns, wenn du diesen Spendenaufruf teilst und Familie, Freunden und Bekannten davon erzählst.

 

Auch suchen wir aktive Läufer zum ablaufen und sichern der Wiese,

 

Einsatzleiter, die beim sichern und wieder freilassen der Kitze unterstützen, Einsätze planen und koordinieren uvm. Sowie Drohnenpiloten für Flugeinsätze, wenn wir die benötigte WärmebildDrohnen anschaffen konnten. ❤️

 

Besonders wichtig ist die Leinenpflicht für Hunde zwischen Mai und Juli. Ein fröhlich durch das hohe Wiesengrün streifender Hund kann für ein Rehkitz den sicheren Tod bedeuten und für die Ricke langes suchen nach Ihrem Kind bis hin zum Milchstau. Das Kitz hat noch keine Fährte (keinen Eigengeruch) und der Hund merkt gar nicht, dass er wenige Zentimeter an einem Kitz vorbei gestromert ist. Die Ricke sich aber aus Angst vor dem Gefahr symbolisierenden Hundegeruch nicht mehr zu Ihrem Kind trauen und der Nachwuchs muss unbemerkt verhungern.

 

Text + Foto´s: Tina Uller, Kitzrettung Saale-Orla

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