Finale der Ausstellung zu 30 Jahren Thüringer Literaturzeitschrift Palmbaum auf Schloß Burgk am 18. Juni 2023

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Burgk. Am 18. Juni laden das Museum Schloß Burgk und der Verleger Jens-F. Dwars zum Finale der Ausstellung „Im Zeichen der Palme – Literatur und Grafik aus Mitteldeutschland“ ein. Ab 15 Uhr lesen die bekannte Schauspielerin Romy Gehrke und der Ausstellungsmacher Jens-F. Dwars aus Goethes „Erotica“. Auf den kastrierten Klassiker folgt ein Gespräch mit Maler Gerd Mackensen über erotische Kunst heute. Dazu passend spielt Matthias von Hintzenstern Klavier und Cello. Sein Bruder, Michael von Hintzenstern, gibt bereits ab 14 Uhr ein kleines Konzert auf der Silbermann-Orgel in der Burgker Schloßkapelle.

 

Goethe gehört nicht nur bis heute zu den meistzitierten, sondern war bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch einer der meistzensierten Autoren deutscher Sprache. Eben weil er als Dichterfürst und „Lehrer der Nation“ galt, durfte sein Werk nichts Unschickliches enthalten. Wobei er selbst Hand an seine Texte legte: Obszönes, wie „Hanswursts Hochzeit“, Invektiven gegen die Doppelmoral der frömmelnden Speichellecker in den „Venezianischen Epigrammen“ und sein Bekenntnis zur Lust an der Lust in den „Römischen Elegien“ und dem späten Gedicht „Das Tagebuch“ – all das hatte er in einer Mappe mit dem Titel „Erotica“ ausgesondert und seinem Nachlass-Herausgeber Eckermann anvertraut. Die Editionsgeschichte der Texte gleicht einem Krimi, denn unliebsame Stellen wurden im Manuskript ausradiert, weggeschabt und abgeschnitten, als Geheimdepot im Staatsarchiv gelagert und erst 1914 in den Ergänzungsbänden der Weimarer Ausgabe gedruckt, und selbst dort noch unvollständig. Das von Jens-Fietje Dwars herausgegebene und gestaltete und vom thüringischen Maler und Grafiker Gerd Mackensen mit ausdrucksstarken Zeichnungen bereichert Buch „Johann Wolfgang Goethe – Erotica“ bringt all diese Texte, reduziert aber Goethe nicht auf das „Verbotene“. Vielmehr folgt sie der Spur des Erotikers durch sein gesamtes Werk, um die Liebe – in all ihren Facetten und abgründigen Paradoxien – als den offenbar geheimen Motor seines Lebens und Dichtens freizulegen, sichtbar zu machen.

 

Der Eintritt zur Veranstaltung beträgt 4 €. Um Voranmeldung unter Tel. 03663 400119

oder per Mail an museum@schloss-burgk.de wird gebeten.

 

Hinweis: Aufgrund von Bauarbeiten im Museumsgelände ist die Wallgrabenbrücke bis voraussichtlich Ende Juni nicht begehbar. Der Zugang zum Museum ist ausschließlich über eine kurze, ausgeschilderte Umwegung möglich. Die Umwegung enthält 27 Treppenstufen.

 

Museum Schloß Burgk

Burgk 17

07907 Schleiz

 

Tel.: +49 3663 400119

E-Mail: museum@schloss-burgk.de

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