Von altem Brauchtum: Trinitatis, Dreifaltigkeitssonntag

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Im Mittelpunkt des ersten Sonntags nach Pfingsten steht die zentrale Lehre des Christentums, wonach sich Gottvater, Gottsohn und Heiliger Geist in der Einheit des göttlichen Wesens (Tri unitatis ≙ Drei in Einheit) vereinigen. Obwohl erst auf dem Konzil zu Konstantinopel 381 n. Chr. zum Dogma erhoben, sind die christologischen Streitigkeiten um das Wesen Jesu, im Verhältnis zu Gott-Vater und Gott-Heiliger Geist bis heute nicht beigelegt, da sich einerseits im Neuen Testament kaum etwas dazu finden läßt, während andernseits ein Gott- und Schöpfungsverständnis ohne einen jedes Fünkchen Materie durchdringenden Heiligen Geist unlogisch erscheinen würde. In der Kirche wird zu St. Trinitatis das alljährliches Glaubensbekenntnis der Lutheraner abgehalten. Daher herrschte früher an diesem Tage sowohl zu Haus als auch auf dem Felde strikte Arbeitsruhe, ›damit der Blitz nirgendwo einschlage‹. 1 Die nachfolgenden Sonntage nach Trinitatis gelten als eine festarme Zeit, die im Grunde nur von Johanni, Erntedank und dem Reformationsfest unterbrochen wird, bis der Totensonntag den Reigen der Sonntage nach Trinitatis beendet und das Kirchenjahr beschließt.2

Über den Autor
Alexander Blöthner M. A. (phil.), gebürtig in Plothen bei Schleiz, hat an der Universität Jena ein ›Studium Generale‹ mit Schwerpunkt auf Geschichte und Soziologie absolviert und verfasst Bücher über Lebensphilosophie, Sagen, Orts- und Regionalgeschichte, Landschaftsmythologie als auch Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Autorenwebseite: Sagenhafte Wanderungen

1 Vgl. ebenda; Meyer 2021
2 Vgl. Michels 1998, S. 139

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