Klingende Schloßkapelle – Konzert mit Daniel Beilschmidt an der Silbermann-Orgel

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Am Samstag, 25. September, gastiert der Leipziger Universitätsorganist auf Schloß Burgk

Zu einem außergewöhnlichen Orgelkonzert lädt das Museum Schloß Burgk am kommenden Samstag, 25. September, ein, wenn sich der Leipziger Universitätsorganist Daniel Beilschmidt von der kostbaren Ausstattung der Burgker Schloßkapelle inspirieren lässt.

Die Schloßkapelle Burgk existiert seit dem späten Mittelalter. Sie wurde seither mehrfach überarbeitet und erweitert. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kapelle im Wesentlichen unter Heinrich II. Reuß ä. L. (1575-1639), dem Begründer der ersten Herrschaft Burgk und seiner Gemahlin, der geborenen Freiin zu Putbus (1590-1665), in deren Besitz Schloß Burgk bis zu ihrem Tode als Leibgedinge blieb. Beider Wappen befinden sich am Aufgang zur Kanzel.

Die kunstvolle frühbarocke Kanzel aus dem Jahr 1624 ist das Werk des Schleizer Bilderschnitzers Hans Balbierer. Von einer Engelsfigur getragen, zeigt der Kanzelkorb Christus mit den vier Evangelisten. Auf dem Schalldeckel halten fünf Engel die Passionswerkzeuge Geißelsäule, Speer, Kreuz, Dornenkrone, Schwamm, Zange, Hammer und Nägel. Über ihnen thront auf einem Wolkenberg Gott Vater umgeben von musizierenden Engeln . Farbig gefasst wurde die Kanzel von Paul Keil, einem Zeitgenossen Balbierers, der ebenso die 5 Tafelbilder an der Fürstenempore arbeitete (1624).

Eine Verkündigung Mariä aus dem 16. Jh., zwei Tafelgemälde mit Darstellungen der Hl. Cäcile an der Tischorgel und dem Harfe spielenden König David aus dem 17. Jh., eine Skulptur der Hl. Margarethe aus dem frühen 18. Jh. gehören ebenso zur Ausstattung der Kapelle wie eine kostbare Kasel (15. Jh.), das reich gekleidete Burgker Bornkinnel (17 Jh.) sowie das Herz des Raumes: die Orgel von Gottfried Silbermann.

Kaum ein anderer Organist ist so vertraut mit Instrument wie der 1978 unweit von Burgk geborene und aufgewachsene Daniel Beilschmidt. Bereits als Schüler musizierte er an dem kostbaren Instrument und kehrte nach Beendigung seiner Studiums bei Arvid Gast, Ullrich Böhme, Stefan Johannes Bleicher, Hans Fagius, Bernhard Klapprott und Michael Kapsner in Leipzig, Kopenhagen und Weimar immer wieder mit hochinteressanten Programmen nach Burgk zurück. Beim diesjährigen Konzert improvisiert Daniel Beilschmidt über die prunkvolle Ausstattung der Burgker Kapelle und spielt Musik aus der Entstehungszeit des Raumes.

Beilschmidt, der 2009  in das Amt des Leipziger Universitätsorganisten berufen wurde, war bis 2015  Assistenzorganist an der Leipziger Thomaskirche und ist seither Künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Im Dezember 2017 begann mit der Eröffnung des Paulinums/der Neuen Universitätskirche St. Pauli ein neues Kapitel für den jungen Organsiten. Rund um die beiden neuen Orgeln ist ihm die musikalisch-liturgische Planung, Gestaltung und Ausführung von Gottesdiensten, Universitätsvespern und Konzerten anvertraut. Konzerte führten ihn über Deutschland hinaus nach Norwegen, Dänemark, Belgien, Polen, Russland, Georgien, Spanien, Argentinien, Mexiko, in die Schweiz, die Ukraine und die USA. Er arbeitete u.a. mit dem Gewandhausorchester, Thomanerchor, MDR-Rundfunkchor, Jerusalem Symphony Orchestra, amarcord oder Günter „Baby“ Sommer zusammen. Beilschmidt pflegt die ganze Breite des Repertoires von frühester Orgelmusik bis zu Werken des 20. und 21. Jahrhunderts, wobei das Orgelschaffen der Renaissance, J.S. Bachs und Olivier Messiaens sowie die Improvisation Schwerpunkte seiner Arbeit bilden.  Auch als Komponist tritt Daniel Beilschmidt seit etlichen Jahren  hervor:  2012 erlebte sein Orgelstück „verwandlung“, geschrieben für die große Silbermannorgel des Freiberger Domes, seine Uraufführung, 2015 führte der GewandhausChor Leipzig das Programm „Der stumme Krieg“ mit neu verfasster Musik von Beilschmidt und vier weiteren Komponisten auf, 2018 wurde als Auftragswerk zum 50. Jahrestag der Sprengung der Alten Leipziger Universitätskirche das Stück „Visionen“ nach Texten der Bibel für Chor, Sopran- und Bass-Solo, zwei Orgeln und vier Instrumente in der Neuen Universitätskirche uraufgeführt.

Das Konzert mit Daniel Beilschmidt  am Samstag, 25. September, auf Schloß Burgk beginnt 18 Uhr. Kartenvorbestellungen bitte unter Tel.: 03663 400119 oder per E-Mail: museum@schloss-burgk.de

Beitragsbild: Daniel Beilschmidt (Foto: Thomas Puschmann)

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