Landrat distanziert sich von Kinderschuh-Aktion

Facebook
Twitter
WhatsApp
Email
Telegram

Gestern zeigte Landrat Thomas Fügmann noch Verständnis für den Kinderschuh-Protest vor dem Landratsamt in Schleiz, heute revidiert er diese Aussage ein Stück weit. Grund dafür ist ein Hinweis der Landeselternvertretung Thüringen (LEV) sowie der Thüringer Landeselternvertretung der Kindergärten (TLEKV). „Die verwendete Symbolik der Kinderschuhe lehnen LEV und TLEKV entschieden ab und distanzieren sich von den Protesten, die mit ihren Plakaten, Bannern oder eben ausgestellten Symbolen die aktuelle Notlage an unseren Kindereinrichtungen auch nur im Entferntesten mit dem Holocaust vergleichen. Wer Symbole verwendet, sollte wissen, was sie bedeuten“, erklären LEV-Sprecherin Claudia Koch und TLEKV-Sprecherin Juliane Worgt.

Ähnliche Kritik an der Kinderschuh-Symbolik gibt es laut Pressemitteilung des Landratamtes vielerorts in Deutschland. Hintergrund sei, dass die SS mit Kinderschuhen von jüdischen Kindern, die in Konzentrationslagern ermordet wurden, ein Geschäft gemacht haben.

Landrat Fügmann stellt klar: „Mir war dieser Hintergrund nicht ansatzweise bewusst. Wenn die Symbolik wirklich absichtlich in diesen Zusammenhang gesetzt wurde, distanziere ich mich auf das Schärfste. Den organisierten Massenmord in Konzentrationslagern mit den aktuellen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gleichzusetzen ist in keiner Weise hinnehmbar.“

Fügmann geht jedoch davon aus, dass sowohl die Kreiselternsprecher des Saale-Orla-Kreises, die zur der Schuh-Aktion aufgerufen hatten, als auch die überwiegende Masse der Teilnehmer sich dieser Symbolik nicht bewusst waren. Da auch weitere Aktionen dieser Art geplant sind, unter anderem in Pößneck, ruft der Landrat dazu auf, sich nicht an dem Protest zu beteiligen.

Ihnen gefällt unsere Arbeit? Unterstützen Sie HalloOberland mit einer PayPal-Spende und tragen Sie so zur Meinungsvielfalt in unserer Region bei. Vielen Dank!

Veranstaltungen

Meistgelesen