Von Altem Brauchtum: Katharinentag

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Ähnlich wie St. Andreas war auch St. Katharinen früher ein wichtiger Lostag, was auf die uralte Bedeutung dieser beiden Tage als wichtige Fixpunkte für den früheren Jahreslauf unserer Vorfahren hindeutet. So sagte der Lichtenbrünner Kalender: ›Wie der Katharinen-Mond wittert, so sollen alle Monde durch den ganzen Winter wittern.‹1 Nach dem Katharinentag begann früher eine vierwöchige Fastenzeit. Es war aber auch der Tag für die Weihnachtsbäckerei. Die gebackenen Pfefferkuchen – in ähnlicher Rezeptur wie sie noch unsere Großmütter kannten – kamen dann in blecherne Kästen und wurden – wenn nicht schon einige jeweils zu einem der Adventssonntage – erst am Heiligabend zusammen mit dem Weihnachtsstollen auf den Tisch gebracht bzw. nach der Christmette an die Kinder ausgeteilt. Die familiäre Bescherung erfolgte in der Regel erst am Morgen des Ersten Weihnachtsfeiertages.2 Die Vorverlegung derselben auf den Heiligabend kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf.


1 Ebenda
2 Vgl. Braune 2013, S. 99


Über den Autor: Alexander Blöthner M. A. (phil.), gebürtig in Plothen bei Schleiz, hat an der Universität Jena ein ›Studium Generale‹ mit Schwerpunkt auf Geschichte und Soziologie absolviert und verfasst Bücher über Lebensphilosophie, Sagen, Orts- und Regionalgeschichte, Landschaftsmythologie als auch Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Sein neuestes Buch: „Wetterextreme im Reußischen Oberland“. Autorenwebseite: Sagenhafte Wanderungen

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