Von altem Brauchtum: Erster Weihnachtstag

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»Das Weihnachtsfest, also das Hochfest der Geburt des Herrn, feiert die Christenheit seit dem 4. Jahrhundert. Es löste das spätrömische Fest zu Ehren des Sonnengottes [diēs natalis Solis invicti] am 25. Dezember ab. So wollte Martin Luther Neujahr am 25. Dezember beginnen lassen. An Weihnachtsbrauchtum sind zu nennen: Krippenspiel, Vorlesen des Weihnachtsevangeliums, gemeinsames Singen von Weihnachtsliedern, Musizieren, festliches Essen, Verwandte und Freunde werden eingeladen, Großeltern erzählen über Weihnachten aus vergangenen Tagen,«1 Unterstützung von Obdachlosen, Heimkindern, Kasernisten, alljener also, die kein Zuhause haben oder Weihnachten nicht zu Hause verbringen können.

Die Ursache, warum Weihnachten erst am 25. und nicht schon am 21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende, gefeiert wird, liegt darin begründet, daß die Sonne nach dem 21. Dezember in einer ›Nichtzeit oder Totzeit‹ für drei Tage stillzustehen scheint, ihre Auf- und Untergangszeiten sich also nicht wahrnehmbar verändern. Erst nach diesen 3-tägigen – wenn man so sagen will – Wehen konnte das Sonnen-, sprich Christuskind geboren werden. Nach heidnischem Glauben durfte fortan kein Wagenrad, kein Spinnrad und kein anderes Rad sich drehen, bis der goldborstige Eber des germanischen Fruchtbarkeitsgottes Frey das Jahresrad anstößt und es dadurch wieder in Bewegung setzt.2

Über den Autor
Alexander Blöthner M. A. (phil.), gebürtig in Plothen bei Schleiz, hat an der Universität Jena ein ›Studium Generale‹ mit Schwerpunkt auf Geschichte und Soziologie absolviert und verfasst Bücher über Lebensphilosophie, Sagen, Orts- und Regionalgeschichte, Landschaftsmythologie als auch Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Autorenwebseite: Sagenhafte Wanderungen

1 Michels 1998, S. 203
2 Vgl. Wolf-Dieter Storl: Die alte Göttin und ihre Pflanzen – Wie wir durch Märchen zu unserer Urspiritualität finden, München 2014, S. 27

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