Auch in schwierigen Zeiten wird gefeiert. Und besonders nach 2 Jahren Faschings-Abstinenz war die Stimmung grandios. Traurige Gedanken wegen der Politik und dem Schrumpfen der Wirtschaft wurden an diesem Sonntagnachmittag aus den Köpfen der Rentner-Faschings-Narren völlig vertrieben, denn das Programm war einfach nur Spitze!
So viele Wikinger, war ja auch das Motto, hat Wurzbach noch nicht gesehen. Ob ihnen die Hörner von den Ehefrauen aufgesetzt wurden, hat keiner verraten.
Mit dem dreimaligen „Schlachtruf“: „Wurzbach Alaaf!“ startete der Nachmittag.
Drei Stunden Unterhaltung im Hammersaal, der voll besetzt war, konnten mit Köln und Mainz gut mithalten. Die Veranstalter gaben sich sehr viel Mühe und der Aufwand für diese Veranstaltung war in meinen Augen enorm.
Von den Kleinsten, die schon so selbstbewusst und professionell ihr Tanzprogramm darboten, bis hin zur Prinzengarde, die akrobatische Leistungen zeigten und ihre jungen, schlanken Beine im Kong Kong – wie in Paul Linkes Operette „Frau Luna“ – schwangen, waren alle Künstler auf der Bühne sehens- und hörenswert. Von welcher großen Bühne der Choreograf oder die Choreografin eingeflogen wurden, hab ich leider nicht heraus bekommen können.
Die Lachmuskeln wurden besonders beim Auftritt des Männerballettes strapaziert, die in Kostümen auf die Bühne kamen, die in satirischer Weise die 2 Jahre Corona und die angefressenen Kilos präsentierten. Zum Glück waren es aber nur die Kostüme, welche aufgeblähte Bäuche zittern und wackeln ließen..
Die Fraktion der Wurzbacher Wanderer war natürlich auch in großer Anzahl vertreten und ich denke, sie waren die Lautesten im Saal. Von der lustigen und sehr professionellen Moderation durch Max Wagner könnte sich mancher Moderator im Fernsehen noch eine Scheibe abschneiden.
Der Wurzbacher Faschingsverein hat es einfach drauf! Muss man ehrlich sagen. Das leider nicht blaublütige Prinzenpaar war gekleidet wie König und Königin aus vergangenen Zeiten. Einfach ein echter Hingucker!
Seit 65 Jahren gibt es in Wurzbach diese Faschingsveranstaltungen. Hut ab, vor allen, die sich engagieren, die Kostüme nähen, die organisieren und die mitmachen. Die Wurzbacher Blaskapelle spielte stimmungsvoll und karnevalsmäßig auf, und die Zuschauer im Saal durften das Tanzbein schwingen. Allen Mitwirkenden ein großes Lob und der Wunsch aller Zuschauer im Saal: „Bleibt gesund und macht weiter so!“
Brigitte Richter
