Marktfest mit zerbrochenem Krug

Facebook
Twitter
WhatsApp
Email
Telegram

Bereits in der Woche vor dem Marktfest in der Kurstadt Bad Lobenstein begannen die Proben zur Aufführung der diesjährigen Schlossparkfestspiele. Hiervon wird durch einen allseits bekannten Redakteur der Funke-Mediengruppe ausführlich und informativ im Lokalteil der Ausgabe der Ostthüringer Zeitung vom Dienstag den 23. August 2022 berichtet.

Es handle sich wohl um ein „Turbulentes Gerichtsverfahren“, so seine Beschreibung.

Allerdings komme ich zu der Feststellung, es könnte sich hier bereits um die Fortsetzung zum „Stadtkrimi von Bad Lobenstein“ handeln, der mit dem Lustspiel von Heinrich Kleist, „Der zerbrochene Krug“ zu den diesjährigen Schlossparkfestspielen aufgeführt werden soll.

Seit dem Marktfestwochenende 2022 in Bad Lobenstein erreicht der Bekanntheitsgrad gewisser Personen in Stadt und Land ungeahnte Reichweiten. Dem Einen zum Schaden, dem Anderen zum Ruhme.

Wem täte es nicht mal gut, öffentlich bekundete, weitverbreitete Genesungswünsche von nah und fern, von Landrat, über den Ministerpräsidenten von Thüringen, dazu noch Publicity bis ins Bundesinnenministerium zu erlangen?
Boris Reitschuster, so glaube ich, würde wohl vor Neid erblassen!

Noch dazu, wenn man doch nur die hochgelobte „Pressefreiheit“ im Land sowie die dadurch uneingeschränkte Demokratie unter Beweis stellen möchte und vertritt.
Dazu scheut man keine Kosten und Mühen und zeigt auch, wenn nötig, vollen Körpereinsatz.

Offenbar geht es in diesem Krimi tatsächlich zu, wie im erwähnten Lustspiel des Autors Heinrich Kleist, in welchem der Richter Adam, so in besagtem Artikel beschrieben, beim Versuch die Aufklärung eines „Sündenfalles“ zu vertuschen, vermeintlich arg in die Bredouille gerät.

Man muss nur genügend in ein und dasselbe Horn blasen und schon ist das Framing perfekt. Mit sage und schreibe „FÜNF“, nicht unwesentlich großen Artikeln in ein und derselben Ausgabe einer regionalen Tageszeitung, wird dem geneigten Leser eine Meinung förmlich aufgezwängt.

Es ist auch hier zu erkennen, dass es niemanden derer, welche sich zu Wort meldeten, an einer wirklichen Aufklärung eines angeblichen „Sündenfalles“ eines Bürgermeisters gelegen sein kann. Allerdings sind sich alle in einem einig, den sofortigen Rücktritt des Bürgermeisters fordern.

Die Meinung ist offenbar gebildet, von Landrat, über Landesregierung, bis ins Bundesinnenministerium, nur der nötige Anlass, der hatte offenbar noch auf sich warten lassen.

Schade allerdings ist, dass es bisher eine Berichterstattung zum gesellschaftlichen Teil des Marktfests, durch die „Vertreter der Pressefreiheit“, offensichtlich nicht in die Schlagzeilen geschafft hat!

Allerdings ereilt mich da ein gewisses Déjavu. Mir kommen bei den öffentlichen Verlautbarungen gewisser hochrangiger Personen Erinnerungen an den 5. Februar 2020, als ich die damalige Wahl zum Thüringer Ministerpräsidenten gespannt am Fernsehen verfolgt hatte.

Die Gedanken sind frei!

Ralf Josiger, Weitisberga

Unter der Bezeichnung „Mitmachricht“ veröffentlichen wir die uns zugesandten Beiträge. Die Inhalte spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider, die Angaben erfolgen ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.

Ihnen gefällt unsere Arbeit? Unterstützen Sie HalloOberland mit einer PayPal-Spende und tragen Sie so zur Meinungsvielfalt in unserer Region bei. Vielen Dank!

Veranstaltungen

Meistgelesen