Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, erhöhten sich in Thüringen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,1 Prozent. Im Mai betrugt die Inflationsrate 8,8 Prozent.
Seit Jahresbeginn wurde ein sprunghafter Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise in Thüringen beobachtet, welcher sich laut Statistikamt durch den Ausbruch des Kriegs in der Ukraine verschärfte. Dabei wird durch Energieprodukte und Nahrungsmittel die hohe Inflationsrate erheblich beeinflusst. Ohne diese Sparten würden die Preisveränderungen im Jahresvergleich 3,7 Prozent betragen – was jedoch auch überdurchschnittlich hoch ist.
Laut Statistikamt verteuerten sich Energieprodukte gegenüber dem Vorjahr um 39,0 Prozent. Die stärksten Anstiege verzeichneten dabei Heizöl (+110,1 Prozent), Fernwärme (+53,3 Prozent), Gas (+51,1 Prozent) sowie feste Brennstoffe (+41,0 Prozent). Kraftstoffe erhöhten sich im Jahresvergleich um 30,8 Prozent.
Weitere überdurchschnittliche Preiserhöhungen wurden bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (+12,5 Prozent) festgestellt. Deutlich über dem Vorjahresniveau lagen die Preise für Speisefette und Speiseöle (+45,3 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+18,8 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+16,4 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+15,2 Prozent).
Im Vergleich zum Vormonat Mai sanken die Verbraucherpreise im Juni jedoch um durchschnittlich 0,3 Prozent.
Aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten wurden von der Bundesregierung finanzielle Entlastungen für die Bürger und die Wirtschaft beschlossen. Das zweite Entlastungspaket, welches aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten von der Bundesregierung beschlossen wurde, enthält Maßnahmen, die einen Einfluss auf die Verbraucherpreisentwicklung haben. So wurde zum 1. Juni für den Zeitraum Juni bis August 2022 die Energiesteuer für Kraftstoffe (Tankrabatt) gesenkt und ein 9-Euro-Ticket für die Benutzung im Regional- und Nahverkehr eingeführt. Das machte sich im Bereich Verkehr (-6,4 Prozent) bemerkbar. So gingen die Preise für eine Bahnfahrt im Nahverkehr im Monatsvergleich um 50,1 Prozent zurück. Kraftstoffe wurden um 4,6 Prozent günstiger angeboten als im Mai.
