Darf ein Staat seine Bürger zum Spazierengehen zwingen?

Facebook
Twitter
WhatsApp
Email
Telegram

Die Fakten sprechen klar für sich: Spazierengehen verlängert das Leben. Es ist gelenkschonend, man nimmt dabei ab, an der frischen Luft wird man mit Vitamin D versorgt und selbst manche Psychologen nutzen den Spaziergang als Therapieform.

Ein Staat, der sich aufrichtig um die Gesundheit seiner Bürger kümmert, kommt nicht umhin, Gesetze zu erlassen, die das Spazierengehen verpflichtend für jedermann machen. Klar, wer gesundheitlich nicht dazu in der Lage ist, sollte sich ein Befreiungsattest vom Arzt holen können. Keine Frage. Auch Kinder unter sechs Jahren sollten davon befreit sein. Aber alle anderen müssen verpflichtet werden, ihren Beitrag zur Entlastung der Gesundheitssysteme zu leisten. Gerade in dieser Zeit ist das doch notwendig und wer kein Egoist ist, sieht das auch ein.

Geht man eine halbe Stunde gemächlich spazieren, legt man etwa drei Kilometer zurück. Das sollte für jeden machbar sein, auch zeitlich. Und ich will jetzt niemanden jammern hören. Im Logistiklager von Amazon legen die Mitarbeiter im Schnitt 14 Kilometer pro Tag zurück. Beschweren die sich?

Technisch betrachtet, könnte man die Durchführung einer Spaziergeh-Verordnung mit einer App überwachen, das wäre kein Problem. Aber grundsätzlich sollte man auf die Freiwilligkeit und Einsicht der Bürger setzen. Eine Turnschuhpflicht auf öffentlichen Plätzen dürfte aber deren Bereitschaft sicherlich fördern.

Aber wie ist das rechtlich? Gehört die Gesundheit der Bürger überhaupt zu den hoheitlichen Aufgaben eines Staates? Darf ein Staat seine Bürger zum Spaziergehen per Gesetz zwingen? Wo kriegen wir die ganzen Turnschuhe her? Und wie geht man mit Spazierverweigerer um? Was, wenn sich in Bad Lobenstein auf dem Markt Leute treffen, die einfach nur in der Gegend rumstehen wollen?

Ich glaube, solche Detailfragen sollte erst eine Kommission, besetzt mit unseren besten Politikern klären – und dann kann es losgehen.

Michael G., Bad Lobenstein

Unter der Bezeichnung „Mitmachricht“ veröffentlichen wir die uns zugesandten Beiträge. Die Inhalte spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider, die Angaben erfolgen ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.

Ihnen gefällt unsere Arbeit? Unterstützen Sie HalloOberland mit einer PayPal-Spende und tragen Sie so zur Meinungsvielfalt in unserer Region bei. Vielen Dank!

Veranstaltungen

Meistgelesen