Dank Schnelltest zum Produktionstopp

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Man muss kein Prophet oder Mathematikprofessor sein, um vorauszusehen, wohin die massive Ausweitung der Corona-Schnelltests, bei unveränderter Quarantäneverordnung, führen wird. Wenn Unternehmen beginnen, alle Mitarbeiter (auch die gesunden und symtomlosen) wöchentlich zu testen, werden allein die falsch-positiven oder falsch-negativen Testergebnisse dazu führen, dass sich innerhalb weniger Wochen ganze Abteilungen in Quarantäne begeben müssen.

Kleine Betriebe werden zwar Wege und Mittel finden, den Betrieb trotzdem aufrecht zu erhalten, große Betriebe oder Konzerne hingegen stehen vor enormen Herausforderungen.

Als letzten Sonnabend in der Blankensteiner Rennsteighalle 150 gesunde und symptomfreie Personen getestet wurden, waren vier davon positiv.
Wie wird etwa die Firma Zellstoff Rosenthal aus Blankenstein reagieren, wenn von den ca. 400 Mitarbeiter auch zehn positiv getestet werden? Zu jeder Person kommen schließlich noch die Kontaktpersonen, mit denen die positiv getestete zusammen im Aufenthaltsraum sitzt oder eine Fahrgemeinschaft bildet. Und was passiert, wenn die Woche darauf ähnliche Ergebnisse folgen?

Bei Betrieben, die eine betriebsinterne Produktionskette einhalten müssen, wie die Firma Mercer in Friesau, kann der Ausfall einer einzelnen Betriebskette zum Produktionsstopp führen. Bei der Firma Wiegand-Glas in Steinbach am Wald reicht wahrscheinlich schon der Ausfall einer kompletten Schicht, da bei dem Glasverarbeiter die Maschinen rund um die Uhr in Betrieb sein müssen. Ein Abkühlen und Erhitzen der Maschinen wäre dort zu kostenintensiv.

Wenn deutschlandweit Betriebe beginnen, nach einem positiven Testergebnis selbst gesunde und symptomfreie Mitarbeiter 14 Tage in Quarantäne zu schicken, und mit ihnen deren ebenfalls gesunde und symptomfreie Kontaktpersonen, ist an einen produktiven und effektiven Arbeitsablauf nicht mehr zu denken. Gepaart mit den gestiegenen Energiekosten, wären solche ineffizienten Arbeitsabläufe eine passende Erklärung für steigende Verbraucherpreise. Aber nach einem Umdenken seitens der Politik sieht es derzeit nicht aus.

Werner Hedrig, Blankenberg

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